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Philippinen: Befreien Sie die gefangenen Kinder, bevor sie sterben

Unser Projektpartner Pater Shay Cullen setzt sich seit Jahren für die Rechte von Kindern auf den Philippinen ein. Nun macht er eindringlich auf das Schicksal der Kinder aufmerksam, die wegen kleiner Vergehen im Gefängnis sind und dort unter schrecklichen Bedingungen leiden. Sie sind dem Corona-Virus schutzlos ausgeliefert.

Wir alle spüren die Einschränkung des Hausarrests durch die Coronavirus-Sperre, die fortgesetzt werden soll. Wir können nicht gehen, wohin wir wollen, also lasst uns an die Gefangenen denken, die zu Unrecht jahrelang inhaftiert sind.

Viele Tausende Kinder sind wegen kleinen Vergehen inhaftiert, ohne, dass Beweise gegen sie vorliegen und ohne Anklage. Das Coronavirus bringt sie in die ernste Gefahr eines schmerzhaften und verzweifelten Todes. Sie sterben keuchend an langsamer Erstickung, allein, verlassen, ohne Hilfe, unbekannt, isoliert und nicht registriert, so als hätte es sie nie gegeben.

Die Kinder sind am verwundbarsten, da sie durch Unterernährung geschwächt sind, von Asthma geplagt werden, einige an Tuberkulose leiden und durch körperlichen und sexuellen Missbrauch geschädigt und verletzt werden. Sie werden unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt. Die meisten schlafen auf Betonböden und unter unmenschlichen Bedingungen. Sie sind ohne Bildung, Bewegungsfreiheit, Sonnenlicht, frische Luft, gutes Essen, medizinische Hilfe, Rechtsbeistand, Unterhaltung, Besucher, ohne Duschen und Toiletten. Es ist eine verzweifelte, gefährliche Situation.

Unmenschliche Zustände

Raymond (Name geändert), 13 Jahre alt, ist jetzt im Heim PREDA für gerettete Jungen in Sicherheit. Er ist ein kleiner Junge, einer von vielen, der von den Tanods (Gemeindewachen) in Metro Manila auf der Straße aufgegriffen und im sogenannten Bahay Pagasa (Haus der Hoffnung) eingesperrt wurde.  Er lief vor einem ihn missbrauchenden, gewalttätigen Vater davon und lebte bettelnd auf der Straße. Wie Hunderte von Straßenkindern konnte er sich nirgendwo verstecken und wurde ins Gefängnis gesteckt.

Die Kinder aßen schlecht schmeckende, mit Fliegen verseuchte, abgelaufene Lebensmittel aus Dosen. Raymond musste auf die Stahlstangen seiner Zelle klettern und dort für schmerzhafte Stunden hängen, eine grausame Bestrafung. Manchmal wurde er mit einem Gummipantoffel oder einem Stock verprügelt und bespuckt. Während er schlief, schmierten die älteren Jungen, einige Erwachsene oder die Wachen ihm Zahnpasta in die Augen, was zu schmerzhaften Stichen führte, und schlugen ihn mit einem Gummischuh, wenn er sich wehrte.

Er wurde in eine Stahltrommel gesteckt, auf deren Seiten geschlagen wurde, um starken Lärm zu verursachen, was in den Ohren schmerzte und sein Trommelfell beschädigte. Er wurde gezwungen die schmutzige, verstopfte Toilettenschüssel zu reinigen. Manchmal schlief er auf Metallgittern. Die Bahay Pagasa ist ein Regime grausamer Folter und Kindesmissbrauch, und sie ist weit verbreitet. 

Das philippinische System der Strafverfolgung ist sehr schwach, willkürlich, und im Allgemeinen gibt es viel Missbrauch von Autorität. Das ist der große versteckte Skandal der Lokalregierungen - die Folter von Kindern in der Bahay Pagasa.  Die Gesetze müssen überarbeitet und mit den Richtlinien des Rates für Jugendgerichtsbarkeit und Wohlfahrt (JJWC) in Einklang gebracht werden.

Pater Shay Cullen setzt sich seit Jahren für die Rechte von Kindern auf den Philippinen ein. Foto: Bettina Flitner / missio
Pater Shay Cullen setzt sich seit Jahren für die Rechte von Kindern auf den Philippinen ein.

Christen müssen handeln

Stellen Sie sich vor, Ihr kleiner Junge würde auf diese Weise bestraft. Es gibt noch viel mehr Kinderopfer, die auf diese Weise gelitten haben und leiden. Wir müssen unsere Stimme auf jede erdenkliche Weise erheben und ihre unverzügliche Freilassung fordern.

Wie Jesus von Nazareth sagte, um sein wahrer Nachfolger zu sein, müssen wir uns engagieren und handeln, um die Unterdrückten und Gefangenen zu befreien, wie er es tat (Lukas 4,18). Um ein Mitglied der Familie Gottes zu sein, werden wir gefragt werden, wann wir die Gefangenen besucht und ihnen geholfen haben (Matthäus 25,35). Matthäus entlarvte die Folter und das Massaker an den Kindern durch König Herodes (Matthäus 3,16), und er schrieb darüber, wie Jesus seinen Zuhörern sagte, dass die Kinder die Wichtigsten in der Welt sind.

Lassen Sie uns jetzt handeln. Wenn wir gemeinsam handeln, können wir Veränderungen herbeiführen.

Pater Shay Cullen (Philippinen)


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