Immer wieder erhebt Papst Franziskus seine Stimme und ruft zu einer Globalisierung der Solidarität und Nächstenliebe auf. In Zeiten von Corona bekommt dieser Appell eine neue Bedeutung. missio steht auch in diesen Zeiten der weltweiten Pandemie in engem Kontakt mit seinen Projektpartnern in Afrika, Asien und Ozeanien, die besonders von der Pandemie betroffen sind. Marita Wagner interviewt Joseph Bature aus Nigeria.
Wie hat die Covid-19-Pandemie das Leben der Menschen in Ihrem direkten Umfeld (in Ihrer Nachbarschaft) verändert?
Es erzeugte bei mir und meinen Mitmenschen Angst und Bangen um die Zukunft. Als Priester arbeite ich mit gefährdeten Menschen, nämlich mit Opfern der Boko Haram-Krise, die intern vertrieben wurden. Ich erhielt viele Anrufe und Fragen von Menschen, die die Situation verstehen wollten. Ich hatte das Gefühl, dass dies meine eigene seelische Belastung erhöhte, doch ich fand schließlich Worte des Trostes und der Kraft für mich und meine Mitmenschen. Für konkrete Aktionen musste ich mich sehr stark für die Sensibilisierung einsetzen, um die Menschen von Gegenden fernzuhalten, an denen Infektionsanstiege verzeichnet wurden.
Die Covid-19-Pandemie hat die Verwundbarkeit der Binnenflüchtlinge noch verschärft. Unsere Menschen, die von wirtschaftlichen Aktivitäten abhängig waren, haben jetzt ihre Arbeitsplätze und die Mittel zum Lebensunterhalt verloren. Die Zukunft sieht ungewiss aus, Eltern machen sich Sorgen um das Wohlergehen ihrer Kinder, um Schulen und Arbeitsmöglichkeiten.
Mit Blick auf den eigenen Glauben zeichnete sich ein Gefühl der Verlassenheit ab, das Gefühl der Einsamkeit und des Schmerzes. Diejenigen, die ihre Geschwister verloren haben, haben große Verluste erlitten. Angst und Besorgnis prägen noch immer die Atmosphäre, aber wir hoffen, dass bald ein Impfstoff gefunden werden kann.
Welche Auswirkungen wird die Pandemie in den nächsten Monaten auf Ihr Land haben?
Welche Bedeutung hat der Glaube für die Menschen in den Zeiten der Pandemie?
Joseph Bature ist katholischer Priester und klinischer Psychologe, der in Maiduguri, Nigeria lebt und arbeitet. Dort leitet er das Diocesan Psychosocial Support and Trauma Care Zentrum. Zudem kooperiert er mit der Justice Development and Peace Commission, um den Binnenvertriebenen zu helfen, die Opfer des Boko-Haram-Konflikts sind.
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