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Münster trifft Nordostindien

Countdown zur missio-Aktion Weltmissionssonntag läuft

Entweder regnet es in Münster, oder es läuten die Kirchenglocken. Wenn es regnet und die Kirchenglocken läuten, dann ist in Münster Sonntag. Ich hoffe das mal nicht - denn seit Donnerstagabend sind unsere Gäste aus Nordostindien in Münster. Und wir wollen am Sonntag gemeinsam die missio-Aktion zum Weltmissionssonntag eröffnen. Dabei halte ich mich an einer alten Theaterweisheit fest: Wenn die Generalprobe misslingt, wird die Aufführung gelingen, sprich die Sonne am Sonntag zum Open-Air-Gottesdienst auf dem Domplatz Münster scheinen. Aber keine Angst: Trotz Regen sind wir, unsere Gäste und die Kolleginnen und Kollegen des Bistums Münster richtig gut drauf. Unsere Gäste kennen ja den Monsun ...

Unsere Gäste aus Nordostindien besuchen einen Bauernhof der Familie Daldrup in Dülmen-Hiddingsel bei Münster. Organisiert wurde der Besuch vom Bistum Münster, der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) und Katholischen Landjugendbewegung (KLJB). Danke für Eure tolle Vorbereitung. Übrigens, es regnet ...
Bischof Victor Lyngdoh (links) und Pfarrer Jose Chirackal kennen den Monsum aus Indien. Sie trotzen dem Münsterander Landregen.
Bischof Victor Lyngdoh (links) und Pfarrer Jose Chirackal kennen den Monsum aus Indien. Sie trotzen dem Münsterander Landregen.
Nicht, dass Sie mir nass werden, Schwester Christine! Weihbischof Stefan Zekorn im Gespräch.

Wir besuchen heute am Freitag mit unseren nordostindischen Gäste mehrere Orte im Bistum Münster. In Recklinghausen lernen wir eine Pfarrei kennen, die sehr stark in der Arbeit für benachteiligte Menschen engagiert ist. Auf der Jugendburg Borken-Gemen erfahren wir, wie die katholische Jugendverbandsarbeit im Bistum Münster läuft (mehr dazu hier »). Und dann treffen wir in Lüdinghausen eine Pfarrei, die so richtig gut funktioniert. Mit tatkräftigen Pfarrer, Pastoralreferenten und Ehrenamtlern, die Betrieb machen. Wir gehen durch den Ort, jeder grüßt uns. Abends besuchen wir den Bauernhof der Familie Daldrup in Dülmen-Hiddingsel. Dort gibt es eine Besonderheit: In der Mitte des Haupthauses wartet ein großes Herdfeuer auf uns. Das ist nicht bloß Folklore. Der Münsteraner missio-Diözesanreferent Hans-Georg Hollenhorst war in Nordostindien zu Besuch der missio-Projektpartner gewesen. Ihn beeindruckte die Gastfreundschaft der Menschen dort zutiefst. Sie empfangen ihre Gäste in ihren zumeist aus Bambus gefertigten Häusern auch immer an einem Herdfeuer. So entstand die Idee, unsere Gäste aus Nordostindien bei ihren Besuch hier in Deutschland auch an einem Herdfeuer zu begrüßen. Besser lässt sich Gemeinschaft nicht ins Bild setzen.

Hans-Georg Hollenhorst (vorne) und wir sind endlich im Trockenen: Am Herdfeuer des Bauernhofes der Familie Daldrup in Dülmen-Hiddingsel.

Friedensgebet im Friedenssaal Münster

Bevor wir auf Tour ins Bistum Münster gehen, empfängt uns an diesem Freitag Münsters Bürgermeisterin Karin Reismann im Friedenssaal Münster. Für mich der Höhepunkt des Tages. Unsere Gäste aus Nordostindien erleben in ihrem Alltag, wie sehr Unfrieden und Konflikte die Seelen der Menschen in ihrer Heimat verletzen. Jeden Tag sorgen sie sich um diese Menschen. Frieden und Versöhnung stiften ist ihre Mission. Hier im Friedenssaal Münster verbindet sich über die Jahrhunderte hinweg der Geist aller Friedensstifter weltweit. Nur zu schnell vergessen wir in Europa, wie unsere Geschichte durch den Missbrauch der Religion für Politik und Ideologie mit geprägt wurde. Der Dreißigjährige Krieg, den der Westfälische Frieden 1648 beendet hat, bleibt eine Mahnung, dass Religion niemals mehr Ursache und Begründung für Gewalt werden darf. Nur der Dialog, nur die religionsverbindende Kraft des Einsatzes für die Religionsfreiheit aller Menschen weist in die Zukunft. Deshalb könnte ich in diesem Moment unsere Gäste aus Nordostindien einfach nur umarmen. Sie sind Zeugen der Kraft des Dialogs. Solche Gedanken gehen mir hier durch den Kopf. Alle beten wir gemeinsam das Ökumenische Friedensgebet    . Das sind die Momente, die bleiben.

Wir beten gemeinsam das Ökumenische Friedensgebet im Friedenssaal Münster. Dafür könnte es keinen besseren Ort geben.
missio-Präsident Pfarrer Dirk Bingener bedankt sich bei Bürgermeisterin Karin Reismann für die Führung durch den Friedenssaal Münster.

Eine schöne Geste: Wir teilen selbstgebackenes Brot

Einen Herd, um den sich alle versammeln können, also Gemeinschaft, und einen Frieden, den alle genießen dürfen: Das sind Dinge, die wir wie das tägliche Brot brauchen. Gib' uns unser tägliches Brot heute, beten wir im Vater Unser. Wenn Bäcker ihre Hand in den gemauerten Ofen halten und sie halten das ein ganzes Vater unser lang gerade noch so aus, dann ist die richtige Backtemperatur erreicht. Das erzählt uns jedenfalls Brotsommelier Jörg Terjung auf Burg Vischering. Er backt für uns und unsere Gäste aus Nordostindien Stuten-Rosinen-Brot. Schwester Christine Mynsong MSMHC assistiert ihm. Erfolgreich. Alle kosten das noch frisch dampfende Brot. Eine wunderbare Geste. Gemeinschaft, Frieden, das Brot teilen - der Tag mit unseren Gästen aus Nordostindien im Bistum Münster geht zu Ende.

Schwester Christine Mynsong bäckt sicherlich keine kleine Brötchen. Mit Brotsommelier Jörg Terjung schiebt sie ein großes Brot in den Ofen, der mit Holz geheizt wird. Leider haben wir von missio noch nicht eine Website mit integrierter Duftübertragung entwickelt - aber es riecht herrlich, dieses Brot.

Brotbacken in Lüdinghausen

Gut, es regnet heute. Aber hat uns das bei der Eröffnung der missio-Aktion zum Weltmissionssonntag schon jemals gestört? Nein! Der Sonntag kann kommen, oder Hilde?

Hilde Wilhelm (rechts) von missio, die den Weltmissionssonntag bei missio Aachen mit organisiert, lässt sich vom Regen am Freitag auch nicht beirren. Sie weiß, am Sonntag ist alles gut.

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