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Gemeinsam beten, gemeinsam stark bleiben

Papst Franziskus und der islamische Großimam Ahmad al-Tayyeb haben für den heutigen Tag zum Gebet aufgerufen, um ein gemeinsames Zeichen in dieser Zeit der Pandemie zu setzen. Wir sollten uns alle an dieser interreligiösen Initiative beteiligen.

Seit vielen Wochen nun befindet sich die ganze Welt in einem Ausnahmezustand. Und das wegen einer so kleinen Sache, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist. Das Coronavirus SARS-CoV-2 ist für einen Großteil von uns harmlos, für einen Teil aber auch lebensgefährlich. Tausende sind bereits an der Krankheit COVID-19, die das Virus auslöst, gestorben. Keiner von uns ist dagegen immun, viele müssen ins Krankenhaus und dort beatmet werden. Das Virus hat sich so rasant verbreitet, dass das Gesundheitssystem droht, an seine Grenzen zu gelangen. Wir in Deutschland konnten dieses Szenario noch einmal abwenden, was viele Entbehrungen von uns verlangte: Es gab Kontaktsperren und eine Stilllegung des öffentlichen Lebens.

Viele unserer Partner aus Afrika, Asien und Ozeanien haben uns seitdem geschrieben. Sie haben die Entwicklungen in Europa und insbesondere Deutschland mitverfolgt und uns ihre Solidarität in dieser schwierigen Zeit übermittelt. Egal ob aus Indien, den Philippinen, Syrien, dem Kongo, Myanmar, Nigeria oder Fidschi: Zahlreiche Projektpartner haben uns Mut zugesprochen und für uns gebetet. In ihren Ländern war das Infektionsgeschehen größtenteils noch nicht so stark ausgeprägt, aber sie schilderten uns, dass auch bei ihnen die Pandemie zu Veränderungen führt. Viele Regierungen erließen Ausgangssperren und einen „Lockdown“ von Wirtschaft und Gesellschaft. Die Auswirkungen sind ähnlich wie hier – Jobverluste, ökonomische Schäden und isolierte Personen. Aber die Folgen sind noch weitaus dramatischer, denn in vielen dieser Länder existiert kein soziales Netz, das die Menschen auffängt. Viele von ihnen drohen nun zu hungern, da sie kein Einkommen mehr haben, um sich Essen zu kaufen. Die Angst zu verhungern übersteigt vielerorts die Angst vor dem neuen Virus.

Menschen auf der ganzen Welt quälen also ähnliche Ängste. Werde ich erkranken? Muss einer meiner Liebsten an diesem Virus sterben? Werde ich noch eine Arbeit haben? Kann ich mir gewisse Dinge, vor allem Essen, überhaupt noch leisten? Und wann ist dieser Zustand endlich wieder vorbei?

Es gibt unterschiedliche Arten, mit Angst umzugehen. Trost können wir im Gebet finden. Denn Gott können wir unsere Sorgen immer anvertrauen. Deshalb sollten wir den Aufruf des Papstes und des Großimams genau dafür nutzen: Zum gemeinsamen Gebet im Angesicht dieser Pandemie, die uns alle trifft. Egal welcher Religion wir angehören. Passende Worte dafür hat der missio-Begründer Heinrich Hahn bereits vor rund 150 Jahren gefunden. Mit seinem Gebet » wollen wir heute Abend um 19:30 Uhr gemeinsam für die Gesundheit aller Menschen, die internationale und interreligiöse Solidarität und Gottes Segen in dieser schwierigen Zeit beten. Denn nur gemeinsam können wir die schwierigen Herausforderungen, die diese Pandemie uns abverlangt, meistern.

Foto: Christian Schnaubelt / missio

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