Ich mache mir große Sorgen um die Situation der Menschen in Syrien. Der Angriff der Türkei auf Gebiete in Nordsyrien birgt die große Gefahr, die Lage in der Region weiter zu destabilisieren. Was uns als missio dabei besondere Sorgen bereitet, ist die Frage, welche Folgen diese Ereignisse für das Verhältnis zwischen den Angehörigen der verschiedenen Religionen und auch Ethnien in der Region haben wird. Vor allem die Christen drohen (wieder einmal) zwischen die immer unübersichtlicher werdenden politischen Fronten zu geraten.
Zuerst fürchte ich, dass es unmittelbar armenische, aramäische und assyrische Christen treffen wird, die in Nordsyrien leben. Ihre Vorfahren haben sich am Ende des Ersten Weltkriegs nach der Ermordung und Vertreibung aus Ostanatolien dort niedergelassen. Sie haben Angst davor, unter türkische Herrschaft zu kommen. Wenn die Türkei zudem ihre Ankündigungen wahrmacht, dass sie dort sunnitische, arabische Flüchtlinge ansiedeln möchte, ist zu befürchten, dass das fragile Verhältnis zwischen den Religionsgemeinschaften und Ethnien aus dem Gleichgewicht gerät.
Beten wir alle für den Frieden im Nahen und Mittleren Osten und beten wir dafür, dass diplomatischen Lösungen endlich die Logik militärischer Gewalt ablöst.
Hoffen wir, dass der Angriff der Türkei auf nordsyrische Gebiete nicht eine militärische Kettenreaktion auslöst und somit auch die Christinnen und Christen unter noch mehr Gewalt, Vertreibung und Chaos leiden müssen. Beten wir alle für den Frieden im Nahen und Mittleren Osten und beten wir dafür, dass diplomatischen Lösungen endlich die Logik militärischer Gewalt ablöst.
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