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Papst Leo XIV.: Eine missionarische Kirche soll eine versöhnende Kraft sein

Pfarrer Dirk Bingener, Präsident von missio Aachen, hat am 22. Mai 2025 in Rom erstmals Papst Leo XVI. getroffen. Der neue Pontifex würdigte die Arbeit von missio Aachen im Rahmen der Generalversammlung aller 132 Nationaldirektorinnen und -direktoren der Päpstlichen Missionswerke weltweit.

Gegenüber dem Portal Vatican News gab Pfr. Bingener dieses Interview.

Interview von Vatican News: Pfarrer Bingener spricht über sein Treffen mit Papst Leo XIV.

Interview-Transkription:

Radio Vatikan, der Podcast.
Ausdrücklich hat Papst Leo XIV. in seiner Ansprache an die päpstlichen Missionswerke an diesem Donnerstag auch das Kindermissionswerk gewürdigt. Was missio-Präsident Dirk Bingener, der aus Aachen anreiste, von der Begegnung mitgenommen hat, das erzählte er uns im Anschluss an die Audienz.

Pfr. Dirk Bingener: Ich habe ein ehrliches und offenes und herzliches Dankeschön des Papstes erlebt, der sagt, ich bin froh, dass ihr mitsorgt, besonders für die jungen Kirchen, die ja wachsen, und diesen Dank des Papstes, den werde ich mitnehmen an unsere Spenderinnen und Spender.

So der missio-Präsident.

Der Papst hat auch in besonderer Weise das Kindermissionswerk erwähnt.  Ich konnte ihn schon fragen, ob wir wieder mit den Sternsingern kommen dürfen am 1. Januar. Ich nehme sehr viel Dank mit und sehr viel positive Energie. Und ich freue mich wirklich oder ich bin auch dankbar für die Begegnung und freue mich auf die kommende Zeit mit unserem neuen Papst.

Vor den Vertretern der Missionswerke aus über 120 Ländern hatte Leo XIV. an die Bedeutung einer missionarischen Kirche erinnert, die Versöhnung in der Welt fördert und er hatte auf den Frieden verwiesen. Laut Bingener eine überaus dringliche Botschaft.

Sicher, der Papst ist sehr besorgt um das Thema Frieden, beziehungsweise um die vielen Kriege und Auseinandersetzungen. Und wenn Sie dann auch die Nationaldirektoren und Direktoren kennenlernen, die aus diesen Situationen gerade kommen, also aus Myanmar, aus dem Südsudan und aus vielen anderen Ländern der Erde, wo es Konflikte gibt, dann wird deutlich, welchen universalen Auftrag die Kirche hat. Und ich glaube auch, man bekommt eine Ahnung davon, warum der Papst gerade das Thema Frieden so sehr thematisiert.

Bingener sieht Papst Leo XIV. vor Hintergrund seiner internationalen Wurzeln und vielfältigen Erfahrungen dazu in der Lage, globale Herausforderungen als Pontifex konsequent und beherzt anzugehen.

Und ich erhoffe mir von dem Pontifikat, dass in Ruhe Schritt für Schritt - also wir wissen, dass Veränderungen in der Weltkirche Schritt für Schritt konsequent gegangen werden müssen - dass er dies vollbringen kann, weil er selber Bischof war, weil er selber Missionar war, weil er die westliche Welt kennt, weil er den Vatikan kennt. Er hat dafür beste Voraussetzungen. Wir brauchen jetzt in dieser Situation einen Papst, der in Ruhe die Schritte und die Herausforderungen angeht. Und es ist meines Erachtens sehr wohltuend, einen Menschen da zu haben, im Gegensatz zu manchen Politikern, der sich selbst nicht in den Vordergrund stellt, sondern wo deutlich wird, er wird mit Geduld und Beharrlichkeit und mit einer inneren Freude aufgrund seines Glaubens, wird er die Kirche führen. Ich bin sehr positiv gestimmt im Hinblick auf das Pontifikat.

Bingener zeigte sich überzeugt davon, dass der neue Papst den notwendigen langen Atem mitbringe, um auch schwierige Themen anzugehen. Dass Leo XIV. an diesem Donnerstag die weibliche Spitze des Ordensdikasteriums ausgebaut hat und der Präfektin dort als Sekretärin die italienische Ordensfrau Tiziana Merletti zur Seite stellte, freut Bingener. missio mache in der weltweiten Projektarbeit, in der Zusammenarbeit von Männern und Frauen, gute Erfahrungen.

Da wo wir Projekte mit Frauen machen, in besonderer Weise mit Ordensfrauen, die Projekte funktionieren, die Hilfe wirklich die Armen erreicht und ich glaube, wir brauchen natürlich in der Kirche Männer und Frauen und wir brauchen eine Professionalität und deswegen hoffe ich, dass es bald so sein wird, dass es gar nicht mehr besonderes ist, wenn der Papst eine Frau ernennt. Ich glaube, er ist da gut beraten, diese Vielfalt auch in den Dikasterien abzubilden und ich glaube nur, wir wissen ja, dass sich nochmal das Klima dann verändert, wenn eine gewisse Anzahl von Frauen auch in katholischer Kirche arbeiten. Das heißt, vereinzelt Frauen einzusetzen ist wichtig, aber ich glaube, ein Klimawandel sozusagen, der setzt ein, wenn er das fortsetzt und ich sehe den Papst auf diesem Weg.

missio ist stark engagiert im Bereich der Missbrauchsprävention und arbeitet zusammen mit Ordensfrauen in verschiedenen Ländern des globalen Südens. Was erhofft sich das Hilfswerk in diesem Bereich vom neuen Papst?

Wir bei missio machen die Erfahrung, dass Safeguarding bedeutet, auch hier viele kleine Schritte zu gehen, damit Prävention tatsächlich erreicht wird. Das sind die Fragen von Ausbildung beispielsweise, dann aber auch die Sorge um Betroffene und ein Papst, der ein offenes Ohr hat, dann aber auch konkret Schritte geht, Step by Step, und die Mühe der Ebene nicht scheut, der ist, glaube ich, ganz wichtig für dieses Thema, weil das Thema Missbrauch und das Thema Safeguarding droht natürlich immer wieder zu versanden, weil keiner gerne über diese Fragestellungen spricht. Und deswegen braucht man einen langen Atem. Man muss immer schauen, was ist der nächste Schritt? Und man muss auch sehen, ob diese Strukturen auch wirklich funktionieren, also ob sie tatsächlich wirksam sind und ob auch die Kompetenzen innerhalb der Dikasterien hier so verteilt sind, dass man wirksam Prävention und auch Intervention betreiben kann. Auch hier merken Sie, man braucht einen langen Atem, man braucht Fachkenntnis und das bringt der Papst Leo XIV mit. Und ich glaube, diesen langen Atem wird er haben.

Soweit Pfarrer Dirk Bingener, Missio-Präsident und Präsident des Kindermissionswerkes im Interview mit Vatican News. Für Radio Vatikan, Anne Präkel.

(Die Transkription wurde durch eine KI generiert.)

Wir bedanken uns ausdrücklich bei Vatican News     für das Interview und die Veröffentlichungsmöglichkeit in Ton und Schrift.


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