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Ostern heißt konkret: Die Armen in Afrika, dem Nahen Osten und Asien in der Corona-Krise zu unterstützen.

Appell von Papst Franziskus in die Tat umsetzen

Papst Franziskus hat in seiner Osterbotschaft einen drängenden Appell in der weltweiten Corona-Krise an die internationale Staatengemeinschaft gerichtet: Nicht zuzulassen, dass es den Armen an lebensnotwendigen Dingen fehlt, nicht an Medikamenten, nicht an einer angemessenen Gesundheitsversorgung, weshalb Sanktionen zu lockern und Schulden zu erlassen seien. Der Appell gilt den Regierenden, aber der Papst richtet sich auch an jede und jeden von uns:

Angesichts der Corona-Pandemie dem Auferstandenen nachzufolgen und die österliche Botschaft zu bezeugen, heißt konkret die Kirche in ihrem weltweiten Einsatz gegen das Virus und für die Menschen zu unterstützen: Denn die Gläubigen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kirche in Afrika, im Nahen und Mittleren Osten oder in Asien sind jetzt in einer Person Seelsorger, Sozialarbeiter und Krisenmanager und so für die Ärmsten und Schwächsten da. Sie nicht mit leeren Händen dastehen zu lassen, ist unser Auftrag.

Die Menschen in Afrika und Asien haben kein soziales Netz – Staatliche Maßnahmen treffen die Ärmsten, anstatt zu helfen

Denn die Corona-Pandemie wird die Menschen in Afrika, im Nahen und Mittleren Osten und in Asien hart treffen. Sie werden nicht wie wir in Deutschland - bei allen Härten - durch ein soziales Netz aufgefangen oder durch umsichtige Politikerinnen und Politiker geleitet. Ihr Schicksal ist ein anderes: Mit Polizeigewalt durchgesetzte, logistisch schlecht vorbereitete und kaum kommunizierte Maßnahmen wie Ausgangssperren oder das Herunterfahren des öffentlichen Lebens entziehen der Mehrzahl der Bevölkerung von heute auf morgen die Lebensgrundlage. In Ländern wie den Philippinen oder Indien werden Millionen von Wanderarbeitern, Kleinhändlern, Fahrern, Tagelöhnern oder Hausangestellten arbeitslos. Sie haben keine Festanstellung, keine soziale Absicherung, sind letztlich rechtlos. Dabei reichen die Mittel für ihre Familien oft kaum für eine Woche. Staatliche Hinweise auf Hygiene und Händewaschen greifen ins Leere, wenn es nicht mal Wasser und Seife gibt.

Eine kirchliche Mitarbeiterin verteilt in einem indischen Dorf Lebensmittel. Foto: Projektpartner / missio
Eine kirchliche Mitarbeiterin verteilt in einem indischen Dorf Lebensmittel.

Wie können die Menschen die notwendigen Maßnahmen gegen das Virus einhalten? Die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung in diesen Ländern muss sichergestellt werden. Ohne diese Grundlage können die notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie nicht wirklich erfolgreich sein. Hier sind neben den Regierungen der einzelnen Länder die Vereinten Nationen mit Sofortmaßnahmen gefordert. Die vom Wegfall ihrer Verdienstmöglichkeiten im informellen Sektor betroffenen Menschen brauchen darüber hinaus dringend finanzielle Überlebenshilfen. Hier müssen internationale Institutionen wie die Weltbank mit den Regierungen Programme vereinbaren. Schließlich braucht es eine flächendeckende, niedrigschwellige Aufklärung über Corona und die Folgen. 

Kirche nimmt ihre Verantwortung zur Überwindung der Krise wahr

Dabei wird auch die Kirche ihre Verantwortung zur Überwindung der Krise wahrnehmen und ihre Stärken ausspielen können. Sie ist über Diözesen, Pfarreien und Ordensniederlassungen in weiten Teilen der einen Welt gut vernetzt. So erreicht sie die Menschen auch dort, wo es kaum oder keine staatlichen Strukturen gibt. Sie ist hier Rückgrat der Infrastruktur im Gesundheits- und Bildungsbereich.

Bischöfe, Ordensleute, Priester und die Gläubigen organisieren längst in ihren Pfarreien beispielsweise Lebensmittelhilfen. Dabei fungieren etwa kirchliche Kindergärten oder Schulen als Sozialstation. Hier werden Lebensmittel zubereitet, die dann ihren Weg zu den bedürftigen Familien finden. Über kircheneigene Social Media, Radio-, Fernseh- und Internetplattformen klären die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über Corona auf, sie versorgen Menschen mit Hygieneartikeln. Und nicht zuletzt: Die Kirche gibt den Menschen, die sich um ihre Familien und Freunde ja so sorgen wie wir, im Gebet Trost und Halt. missio unterstützt in diesen Tagen die weltweite Gemeinschaft der Kirche, die Seelsorgerinnen und Seelsorger vor Ort, das Netzwerk derer, die den Auferstandenen bezeugen. Ich bin innerlich froh, dass wir so durch die Hilfe vieler Unterstützerinnen und Unterstützer diesem Virus nicht ohnmächtig gegenüberstehen.


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