missio - glauben.leben.geben

Wo es keine Worte für Gott gibt

Caritas und missio – der Freitag am Wochenende zur Eröffnung des Monats der Weltmission stand ganz im Zeichen dieser beiden Werke. Denn wir begannen gemeinsam mit unseren Gästen aus Kenia den Tag mit einem feierlichen Gottesdienst in der katholischen Hofkirche, der Kathedrale des Bistums Dresden-Meißen. Bischof Heinrich Timmerevers ging in seiner Predigt natürlich auf das 100-jährige Jubiläum des Diözesancaritasverbandes im Bistum Dresden-Meißen ein. Die Hilfe, die die Caritas auf sehr vielfältige Weise leistet, wird dabei nicht nur hier im Bistum Dresden-Meißen oder in Deutschland sichtbar. Als weltweit arbeitendes Werk der katholischen Kirche steht missio in vielfältigem Kontakt mit der Caritas, womit Bischof Timmerevers den Bogen zu unseren Gästen aus Kenia spannte. So besuchte     unser Projektpartner Fr. Firmin Koffi am Tag zuvor ein Jugendhilfezentrum der Caritas.

Festgottesdienst: 100 Jahre DiCV Dresden-Meißen Foto: Ralf Simon / missio
Festgottesdienst in der katholischen Hofkirche Dresden mit Bischof Heinrich Timmerevers zum 100-jährigen Bestehen des Diözesan-Caritasverbandes im Bistum Dresden-Meißen

Von Dresden ging es nach Leipzig. Der Nachmittag und Abend standen dann ganz im Zeichen der Begegnung und des Austauschs zur Citypastoral. Die Unterschiede könnten nicht größer sein: hier in Leipzig eine Halbmillionenstadt im industrialisierten Westeuropa mit einer Geschichte, die von zwei Diktaturen geprägt ist – dort die Megapolis Nairobi, Haupstadt von Kenia, mit über vier Millionen Einwohner/-innen, mehreren Slums, die zahlreiche Kirchen und Kleine Christliche Gemeinschaften beherbergen. In einem dieser Slums, Kibera, arbeitet Father Firmin. Er lebt mit den Auszubildenden des Ordens im Slum und mit den Menschen im Slum.

Frau Henneke von der Caritas Leipzig berichtete von den vielfältigen Aktivitäten der Citypastoral. Wichtigster Aspekt sei dabei, Begegnung zu schaffen. So sei auch die ökumenische Bahnhofsmission integraler Bestandteil der Citypastoral. Ökumene wird in Leipzig ganz großgeschrieben, denn bei einem Anteil von cirka 15 Prozent Christ/-innen (11 % evangelisch, 4,5 % katholisch) geht es nur zusammen. Über 80 Prozent der Menschen in Leipzig sind folglich nicht getauft, stellen sich die Frage nach Gott nicht mehr. Diese Menschen seien auch keine Atheisten mehr, die sich an der Frage nach der Existenz Gottes abarbeiten und sie verneinen. Die Herausforderung in Leipzig ist also: Wie kommt Kirche mit genau diesen Menschen in Kontakt? Das Schwierige sei, dass die Kirche für diese Gruppe keinen positiv besetzten Begriff kenne – und der Begriff der Heiden tauge nichts.

Mir wurde durch die Schilderungen als katholisch sozialisiertem „Westdeutschen“ erneut deutlich, dass die Kirchen in den nicht mehr so neuen Bundesländern mit ganz anderen Herausforderungen umgehen müssen als beispielsweise das katholische Rheinland. Klar, die Verwerfungen durch die medial bekannten Themen beschäftigen uns alle in Ost und West, in Süd und Nord, aber die Grundlagen sind schon wesentlich anders. Das wurde auch in einer zweiten Diskussionsrunde deutlich, in der Propst Gregor Giele von den Bemühungen der Leipziger Stadtsynode sprach.

P.S.: Der Kreis von Donnerstag bis Sonntag schließt sich. Bei der morgigen feierlichen Eröffnung des Monats der Weltmission in der Kathedrale des Bistums Dresden-Meißen, der katholischen Hofkirche, hält Fr. Firmin die Predigt. Schalten Sie im TV domradio.de oder BibelTV ein oder nutzen Sie den Livestream auf unserer Website und hören Sie von Fr. Firmin selbst! Ab 10:00 Uhr live auf www.missio-hilft.de    .


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