Die 51-Jährige ist Buchhalterin mit langjähriger Erfahrung in Entwicklungszusammenarbeit. Künftig wird sie für die Vereinigung der Bischofskonferenzen Ostafrikas in Kenia Projekte mit missio koordinieren.
Welche Aufgaben werden auf Sie zukommen?
Ich prüfe Förderanträge von Bischofskonferenzen, Diözesen und Organisationen anhand der missio-Richtlinien. Diese enthalten klare Kriterien dafür, was gefördert werden kann. Wichtig ist, dass lokale Ressourcen eingebracht werden und es ein Konzept zum Schutz vor sexuellem Missbrauch gibt. Obwohl missio letztendlich über die Finanzierung entscheidet, hilft meine Empfehlung im Genehmigungsprozess.
Wie werden Sie auf diese Aufgabe vorbereitet?
Im Training lernen wir, bereits vor Ort offene Fragen zu klären und fundierte Entscheidungen zu treffen. Beispiel-Anträge werden praxisnah geprüft, und ich habe mich mit der nötigen Software vertraut gemacht.
Was wollen Sie bewirken?
Es gibt so viele Dinge, die mir am Herzen liegen: vor allem Frauen und Mädchen, die besonders gefährdet sind. Viele Frauen können ihre Kinder nicht versorgen. Aber sie können zum Beispiel lernen, Nutzpflanzen anzubauen, die ihre Familien ernähren und ein Einkommen ermöglichen. Dann bin ich sehr an Friedensinitiativen interessiert. In Kenia gibt es viele Flüchtlinge aus Somalia, Burundi und dem Südsudan. Sie brauchen das Allernötigste zum Überleben. Und ich denke über die Ausbildung von jungen Menschen nach, so dass sie ihr Leben verbessern können. Aber vor allem möchte ich Menschen spüren lassen: Die Kirche und Gott haben sie nicht vergessen. Ich möchte meine Gaben nutzen, um der Gemeinschaft zu dienen und Menschen zu unterstützen.
Interview: Antje Brandenburg
missio richtet derzeit Büros in Thailand, Indien, Kenia, der DR Kongo und im Libanon ein, um Hilfsprojekte vor Ort zu betreuen. Die Mitarbeitenden sind mit den Lebensbedingungen der Menschen bestens vertraut. So können sie gut einschätzen, welche Initiativen missio fördern soll. Ein Kurs in Aachen bereitet sie darauf vor.