Ich arbeite im Hope Center in Aleppo, das unter der Leitung der römisch-katholischen Kirche in Syrien steht. Unser Ziel ist, das christliche Leben hier zu unterstützen, zu schützen und zu bewahren. Syrien gehört zur Wiege des Christentums, es ist Teil unserer Identität, aber wir drohen, sie zu verlieren. Vor dem Krieg bestand unsere Gemeinde in Aleppo aus fast 40.000 Familien mit jeweils vier bis fünf Personen. Heute haben wir noch 20.000 Mitglieder – fast alle ältere Leute. Die Jungen wandern aus. Und seit dem Erdbeben im letzten Jahr sinken die Zahlen weiter rapide.
Im Krieg haben die Christen eine große Rolle bei der humanitären Hilfe gespielt. Die Kirchen waren offen, um Menschen in Not zu helfen – Menschen aller Religionen. Jeder kennt die christlichen Werte Liebe, Mitgefühl, Frieden. Daran sollten wir festhalten und sie zu leben versuchen. Denn Christen sind der Klebstoff, der die Gesellschaft zusammenhält.
Ich glaube, Gott hat jedem ein Talent gegeben, und wir sollen es nutzen. Das erlebe ich im Hope Center »: dass wir unsere Gaben zum Wohl der Gemeinschaft einsetzen, um unseren Glauben, unsere Geschichte zu bewahren.