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Reisenotiz aus Tansania
Die Wildnis im Vorgarten

Tansania ist reich an Wildtieren und Naturwundern, doch viele Menschen im Land haben keine Möglichkeit, die Schätze ihrer Heimat mit eigenen Augen zu sehen: Giraffen, Zebras, Elefanten und Löwen leben in Nationalparks wie der Serengeti oder dem Ngorongoro-Krater. Der Besuch ist kostenpflichtig und fast nur für Ausländer erschwinglich. Safari-Tourismus ist eine der wichtigsten Einkommensquellen Tansanias. Auch das berühmteste Wahrzeichen des Landes – den 5895 Meter hohen Kilimandscharo – bekommen viele Tansanier nicht zu Gesicht. Urlaub ist für die meisten ein Fremdwort. Der Skulpturenkünstler David Simon Laurent aus Mbezi, einem Vorort der Hafenstadt Daressalam, hat daher seine Geschäftsidee erweitert: 

Er stellt nicht mehr nur bunte Blumentöpfe her, sondern auch die wilden Tiere des Landes. Seine Arbeiten werden von Parks, Schulen, Hotels und Privatmenschen gekauft. „Ich kann damit die Vielfalt der Tierwelt Tansanias zeigen und den Menschen die Wildtiere näherbringen“, sagt Laurent. Seine Figuren bestehen aus einem Drahtgestell und Fiberglas. Er benötigt drei bis fünf Tage, um ein Tier herzustellen. Eine Giraffe auf dem Schulhof, ein Zebra im Garten: Diese Träume erfüllen sich Laurents Kunden. Bis es eines Tages so weit ist und sie sich selbst auf Safari begeben können.  

Eva-Maria Werner

Blick in einen Skulpturengarten, der den Kilimanjaro, Zebras, Giraffen, Flamingos und bunt bemalte Vasen vor Palmenkulisse zeigt.
2022/05/23; Tansania; Dar es Salaam; David Simon Laurent ist Skulpturenkünstler aus Mbezi.