In 45 Länder geraten Frauen, Kinder und Männer in Lebensgefahr, weil sie als angebliche „Hexen“ verfolgt werden. Dies geht aus Recherchen und einer Weltkarte hervor, die die katholische Hilfsorganisation missio in Aachen anlässlich des Internationalen Tags gegen Hexenwahn am 10. August 2024 präsentiert.
„Aberglaube wird als Rechtfertigung für Gewalttaten eingesetzt“, berichtet Gregor von Fürstenberg, Vizepräsident von missio in Aachen. „Habgier, Hass und die Suche nach Sündenböcken sind die Motive der Täter, warum sie unschuldige Menschen an den Pranger stellen. Gegen diese weltweiten Menschenrechtsverletzungen muss stärker gekämpft werden“.
In Papua-Neuguinea engagiert sich die missio-Projektpartnerin Schwester Lorena Jenal seit Jahren gegen den Hexenwahn. Sie riskiert ihr Leben, wenn sie wehrlose Frauen aus den Fängen der Folterer befreit. 251 Überlebende konnte die Ordensfrau in den vergangenen Jahren retten und in dem von missio finanzierten Schutzzentrum betreuen. Anfang September wird Papst Franziskus sich auf seiner Papua-Neuguinea-Reise mit der mutigen Ordensschwester treffen. Aufgrund ihres großen Engagements gegen den Hexenwahn wird die 74jährige am 13. Oktober 2024 in Köln mit dem missio-Preis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
Eine Ausstellung in Aachen mit Bildern der renommierten Fotografin Bettina Flitner dokumentiert das Engagement und die Erfolge im Kampf gegen diese Menschenrechtsverletzungen in Ländern wie Ghana, Benin und Papua-Neuguinea. Ergänzt wird die Galerie durch historische Motive, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz geschaffen wurden. So ist das Gesicht eines 13jährigen Mädchens zu sehen, das im Jahre 1649 als angebliche „Hexe“ auf einem Scheiterhaufen in Aachen hingerichtet wurde.
Weitere Informationen auf: www.missio-hilft.de/hexenwahn