„Das ist ein großer Tag für Asia Bibi und ihre Familie, für die Religionsfreiheit und auch für das ganze Land Pakistan.“ So kommentierte Prälat Klaus Krämer, Präsident des katholischen Hilfswerkes missio Aachen, die Aufhebung des Todesurteils für die pakistanische Christin Asia Bibi durch den Obersten Gerichtshof in Pakistan. Die fünffache Mutter war 2010 wegen angeblicher Blasphemie verurteilt worden. missio Aachen hatte 2014 für ihre Freilassung 18.425 Unterschriften gesammelt und an die damalige Bundesregierung übergeben, die die Petition an die verantwortlichen Politiker in Pakistan weiterleitete. „Ich hoffe, Asia Bibi und ihre Familien können sich langsam erholen und wieder gut in den Alltag zurückfinden“, so Prälat Krämer.
Die Aufhebung des Todesurteils und Freilassung von Asia Bibi zeige, dass es sich lohne, öffentlich und international für das unteilbare Menschenrecht auf Religionsfreiheit einzutreten. „Deshalb möchte ich auch allen Unterstützern und Unterstützerinnen der missio-Petition für Asia Bibi danken, die auch mit zur Freilassung der pakistanischen Christin beigetragen haben“, so Prälat Krämer.
Dank an die pakistanische Justiz
„Ich möchte mich ausdrücklich auch bei der pakistanischen Justiz bedanken, die in einer schwierigen Situation die richtige Entscheidung getroffen hat“, sagte Prälat Krämer. Angesichts des öffentlichen Druckes islamistischer Fundamentalisten und der Androhung von Gewalt sei dies auch ein Zeichen dafür, „dass der Rechtsstaat in Pakistan funktioniert“.
Guter Tag für die Zivilgesellschaft in Pakistan
„Aber auch für die Zivilgesellschaft und das ganze Land Pakistan besitzt diese Entscheidung Signalwirkung, dass ein friedliches Zusammenleben der Menschen unterschiedlicher Religionen in der islamischen Republik möglich und gewünscht ist“, so Prälat Krämer. Für die neue Regierung in Pakistan biete sich jetzt die Möglichkeit, das Blasphemiegesetz so zu reformieren, damit künftig jeder Missbrauch des Gesetzes wie im Fall Asia Bibi ausgeschlossen ist, erklärte Krämer.