„Die Länder des Globalen Südens brauchen stärkere Unterstützung Deutschlands und der Europäischen Union im Bildungsbereich und der handwerklichen Ausbildung junger Menschen“, fordert Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des katholischen Hilfswerks missio Aachen, anlässlich des „Welttages der sozialen Gerechtigkeit“ der Vereinten Nationen am 20. Februar. Dies sollte auch Thema auf dem aktuellen EU-Afrika-Gipfel sein.
„Wer im Globalen Süden von Tag zu Tag mit wechselnden Gelegenheitsjobs die Familie über Wasser halten muss, wird leicht Opfer von Ausbeutung oder Menschenhandel. Deshalb setzt sich unsere Aktion Schutzengel ausdrücklich gegen alle Formen moderner Sklaverei ein“, sagte Pfarrer Bingener. Laut der Internationalen Arbeitsorganisation ILO sind rund 40 Millionen Menschen weltweit von vielfältigen Formen moderner Sklaverei betroffen.
„Die qualifizierte Ausbildung junger Menschen in Afrika, Asien und Ozeanien ist der Schlüssel dafür, dass sie geregelte Arbeit finden. So können sie aus dem Teufelskreis von Ausbeutung, Verelendung, Unfreiheit, Gewalt und Verletzung der Menschenwürde ausbrechen. Ausbildung schafft soziale Gerechtigkeit“, erklärte Pfarrer Bingener. „Unsere Partnerinnen und Partner der katholischen Kirche in diesen Ländern haben das erkannt und leisten insbesondere in der beruflichen Qualifikation junger Frauen und Männer im Handwerk hervorragende Arbeit“, ergänzte Pfarrer Bingener. „Auch die Kirche selbst schafft dort neue Arbeitsplätze, die jungen Menschen eine Perspektive bieten“, so Bingener. „Zudem fördern wir die akademische Ausbildung von kommenden Führungskräften der Kirche im Globalen Süden, die aus allen sozialen Schichten kommen. Auch das ist ein Beitrag zu mehr Chancengerechtigkeit“, ergänzte Bingener.
Den diesjährigen Welttag der sozialen Gerechtigkeit haben die Vereinten Nationen unter das Motto „Soziale Gerechtigkeit durch formelle Beschäftigung“ gestellt. Geregelte und sozial abgesicherte Arbeitsplätze seien wichtig, um Armut und Ungleichheit zu verringern, argumentiert die Organisation.