(Aachen / Köln 13.10.2024) Im Rahmen des Pauline-Jaricot-Preises 2024 hat das katholische Hilfswerk missio zwei Frauen der Weltkirche in Köln ausgezeichnet, die sich mit außergewöhnlichem Engagement und Mut für Menschenrechte einsetzen. Geehrt wurde Rakieta Poyga aus Burkina Faso für ihren Einsatz gegen Genitalverstümmelung und für mehr Schutz und Rechte von Frauen und Mädchen.
Mit ihrem Verein "Bangr-Nooma" – auf Deutsch „Es gibt nichts Besseres als Wissen" - verfolgt die 64-Jährige mit ihrem Team das Ziel: ‚Kein Mädchen soll mehr beschnitten werden‘, heißt es in der Laudatio der Musikerin Patricia Kelly. Rakieta Poyga und ihr Verein haben nicht nur das Bewusstsein für die Problematik der Genitalverstümmelung in ihrer Gesellschaft geschärft, sie haben Leben verändert. Betroffene finden Hilfe, Beschneiderinnen eine andere Beschäftigung und Straßenkinder können in einem Ausbildungszentrum des Vereins einen Beruf erlernen. Rakieta Poyga berichtete, dass sie mit ihrem Verein in den vergangenen Jahren rund 51.000 Mädchen vor der Beschneidung bewahren konnte.
Mit dem missio-Preis für ihr Lebenswerk wurde Schwester Lorena Jenal gewürdigt, die gegen Gewalt und Mord im Zeichen des Hexenwahns in Papua-Neuguinea kämpft. Wie lebensgefährlich diese Mission für die Ordensfrau ist, betonte in seiner Laudatio Gregor von Fürstenberg , Vize-Präsident von missio in Aachen. Mit „scharfkantigen Macheten“ sei die gebürtige Schweizerin bedroht worden, wenn sie Frauen aus den Fängen der Folterer befreit habe. Bei der Preisverleihung forderte der missio-Vize-Präsident Gregor von Fürstenberg mehr Einsatz gegen Genitalverstümmelung und Hexenwahn in aller Welt.
Während der Veranstaltung bedankte sich die 74jährige Schwester Lorena für die Auszeichnung. „Ganz speziell möchte ich mich bei missio und all den Spenderinnen und Spendern bedanken, mit deren Hilfe ich das Frauenschutzzentrum "House of Hope" in Papua-Neuguinea aufbauen konnte. Durch diese Unterstützung von missio konnte bis heute 270 Frauen retten.“
Überreicht wurde der Pauline-Jaricot-Preis von Weihbischof Ludger Schepers, der wie Patricia Kelly zu der Jury gehört.
Der Pauline-Jaricot-Preis von missio Aachen geht zurück auf die gleichnamige Französin, die von 1799 bis 1862 lebte. Anlässlich der Seligsprechung Pauline Jaricots am 22. Mai 2022 in Lyon lobte missio erstmals den gleichnamigen Preis aus. Mit dem Preis werden Frauen in Afrika, Asien oder Ozeanien ausgezeichnet, die aus der Haltung der Nächstenliebe neue Wege gehen, um andere zu unterstützen und zu fördern. Frauen, die so visionär und innovativ handeln wie Pauline Jaricot .
Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.