„Traumatisierte Opfer und straffreie Täter - der bleibende Skandal im Kongo” lautet der Titel des Vortrags, den der Friedensnobelpreisträger Dr. Denis Mukwege am Montag, den 25. November, in Berlin halten wird. Die Veranstaltung findet um 20 Uhr im Hörsaal im Langenbeck-Virchow-Haus, Luisenstraße 59, statt. Im Anschluss an die Rede gibt es eine Gesprächsrunde, an der die missio-Projektpartnerin Thérèse Mema Mapenzi aus der Demokratischen Republik Kongo und der Präsident des World Health Summit, Prof. Dr. med. Detlev Ganten, teilnehmen werden.
Die Mission der beiden Kongolesen gehört zu den gefährlichsten der Welt. Auf der einen Seite ist da Thérèse Mema, die in der Bürgerkriegsregion des afrikanischen Landes für schwer verletzte und traumatisierte Frauen eine erste Anlaufstelle ist. Sie bringt die Opfer in das Panzi-Krankenhaus von Dr. Denis Mukwege. „In den vergangenen 20 Jahren habe ich über 50.000 Frauen operiert”, berichtet der renommierte Arzt, der 2012 nur knapp einem Mordanschlag entging. All diese Frauen und Mädchen wurden Opfer von sexueller Gewalt in einem Konflikt um wertvolle Mineralien, die für die Herstellung von Smartphones verwendet werden. Nach der medizinischen Behandlung durch Dr. Mukwege leistet Thérèse Mema in den von missio finanzierten Trauma-Zentren psychologische Hilfe.
Die öffentliche Abendveranstaltung wird eingebettet in die zweitägige missio-Konferenz „Demokratisierung in der Krise? Situation und Perspektiven in der DR Kongo”. Schirmherr ist Bundesminister Gerd Müller. Zahlreiche internationale Experten aus Politik, Wirtschaft, Kirche etc. suchen nach Perspektiven für eine friedliche Zukunft des afrikanischen Landes. Die Rolle der Smartphone-Hersteller in Verbindung mit den sogenannten Konfliktmineralien rückt im Rahmen der Konferenz in den Mittelpunkt. Pfarrer Dirk Bingener, Präsident von missio Aachen, wird die „Petition für Saubere Handys” mit 60.000 Unterschriften überreichen.
Der Eintritt zur missio-Veranstaltung mit dem Friedensnobelpreisträger Dr. Denis Mukwege ist frei. Die Teilnahme ist nur nach Anmeldung per E-Mail unter Information@Katholische-Akademie-Berlin.de oder online unter www.katholische-akademie-berlin.de möglich.