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Globale Lebensmittelkrise durch Ukraine-Krieg: Solidaritätsfonds für Afrika und Asien

Der russische Angriff gegen die Ukraine hat weltweite Auswirkungen. In Afrika, Asien und dem Nahen Osten werden Lebensmittel knapp. missio legt einen Solidaritätsfonds für Partnerinnen und Partner auf, die Menschen in Not sofort helfen.

Foto: Hartmut Schwarzbach/missio
Im Norden Kenias herrscht wegen der Klimakrise Dürre und Wassernot, da es seit Jahren zu wenig regnet. Die Rinder und Ziegen der Samburu finden zu wenig Nahrung und sterben. Die Lebensgrundlage und das traditionelle Leben in den Dörfern der Buschsavanne ist durch die Wetterkapriolen und den Klimawandel bedroht. Die weltweite Knappheit an Getreide durch die Auswirkungen des Ukraine-Krieges im Frühjahr 2022 verschärft die Lage.

Das katholische Hilfswerk missio Aachen richtet für die Kirche in Afrika, Asien und dem Nahen Osten einen Solidaritätsfonds » ein. Die missio-Projektpartnerinnen und Partner sollen mit der Akuthilfe die Not der Menschen lindern, die unter enorm gestiegenen Lebensmittelpreisen und Lebenshaltungskosten als Auswirkung des Krieges in der Ukraine leiden. „Wir erhalten von unseren Partnerinnen und Partnern drängende Hilferufe. In einigen Regionen wie etwa im Norden Kenias, in Madagaskar oder dem Nahen Osten droht eine Verschärfung der ohnehin schon prekären Versorgungslage. Der steigende Preis für Weizen und Versorgungsengpässe aufgrund ausbleibender Exporte aus der Ukraine und Russland trifft die Ärmsten mit voller Wucht“, erklärte Pfarrer Dirk Bingener, Präsident von missio Aachen.

Die Höhe des missio-Solidaritätsfonds ist nicht gedeckelt, sondern richtet sich nach dem Bedarf der Projektpartner. „Wir werden alle Anträge unbürokratisch bearbeiten, damit diese globalen Auswirkungen des russischen Krieges gegen die Ukraine so gering als möglich bleiben. Die Kirche im globalen Süden kann mit ihrer gut organisierten Struktur schnell und zielgerichtet Hilfe leisten“, so Pfarrer Bingener.

Warum Ägypten, der Libanon oder Nigeria akute Hilfe brauchen

Pfarrer Boules Nassief, zuständig für die sozialpastorale Arbeit der koptisch-katholischen Kirche im ägyptischen Minya, schreibt beispielsweise an missio Aachen: „Der Anstieg der Weizenpreise belastet vor allem die armen Bevölkerungsschichten in Oberägypten. Wir benötigen dringend Hilfe, um diesen Familien ein Leben in Würde zu ermöglichen.“ 

Im Libanon belastet die Preissteigerung für Weizen die Bevölkerung noch dramatischer, da das Land in einer schweren Finanzkrise steckt und nach der Explosion riesiger Silos im Beiruter Hafen 2020 die Lagerkapazitäten stark eingeschränkt sind. Professor Ziad Fahed, Direktor des Missionsbüros der Universität Notre-Dame-Louaize in Beirut, hofft, dass die Weltgemeinschaft den Libanon nicht vergisst. „Wir müssen jetzt nicht allein unseren Studierenden helfen, ihr Studium fortzusetzen. Wir müssen zunächst einmal dafür sorgen, dass sie was zu Essen haben und sich richtig ernähren können“, berichtet Professor Zuid.

Partner aus verschiedenen Ländern berichten zudem, dass die Benzinpreise beispielsweise in Nigeria um bis zu 300 Prozent in die Höhen schnellten. Das erschwert auch die Seelsorge und soziale Arbeit der Pfarreien und katholischen Einrichtungen, weil sie auf Autos und Motorräder angewiesen sind, um die Menschen zu erreichen.  


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Johannes Seibel

Leiter der Stabsstelle Presse & Kommunikation
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