Der Aachener Heinrich Hahn (1800–1882) zeigt nun auch in Myanmar Gesicht: der Gründer des Hilfswerks missio Aachen schmückt künftig mit seinem Porträt das Mädchenförderzentrum Rose Virgine in Mandalay, das von den Schwestern vom Guten Hirten geleitet wird.
Am Montagabend (27. Oktober 2025) überreichten Johann-Andreas Werhahn und Hildegard Velling-Wagner, Vorsitzender und Geschäftsführerin des Heinrich-Hahn-Vereins, eine entsprechende Plakette an Schwester Felix Chaw Su Su Aung aus dem Zentrum in Myanmar. Mit der symbolischen Geste verbunden ist eine Förderzusage über 50.000 Euro bis 2028 für das dortige Projekt. Der Verein unterstützt das Zentrum über missio Aachen bereits seit 2023.
Einsatz für benachteiligte Mädchen
Die Schwestern vom Guten Hirten in Mandalay gehören zu den langjährigen Projektpartnerinnen von missio Aachen. Sie setzen sich in dieser benachteiligten Region für zunächst wenig gebildete und sonst benachteiligte Mädchen und junge Frauen ein, die im Zentrum handwerkliche Fähigkeiten und Bildung sowie Nähen, Kochen oder Friseurhandwerk erlernen – Fertigkeiten, mit denen sie später ein eigenes und ausreichendes Einkommen erwirtschaften können.
„Junge Frauen müssen ihr Leben eigenständig und selbstbestimmt gestalten können – das ist überall auf der Welt entscheidend. Dieses Projekt ist dafür beispielhaft“, erklärte Johann-Andreas Werhahn bei dem Treffen in Aachen. „Mich beeindruckt die persönliche Begegnung mit Schwester Felix Chaw. Sie hat eine so tatkräftige, zupackende Art – genau das brauchen wir heute“, ergänzte Hildegard Velling-Wagner. Beide sind übrigens direkte Nachfahren Heinrich Hahns.
Verbindungen mit historischem Bezug
Hinter der Initiative steht zugleich eine Geschichte mit historischem Bezug: Heinrich Hahn war 1832 nicht nur Gründer des Hilfswerks missio, sondern auch Arzt und engagierter Sozialpolitiker. Er sah das Elend der einfachen Menschen in seiner Heimatstadt Aachen und handelte. Im 19. Jahrhundert holte er Ordensfrauen der Schwestern vom Guten Hirten nach Aachen, um dort Mädchen und junge Frauen in der aufstrebenden Industriestadt zu begleiten und zu fördern – genau das, was der Orden heute in Myanmar fortführt.
„Wir werden unseren Mädchen und jungen Frauen erzählen, wer Heinrich Hahn war und wie er missio Aachen gegründet hat. Das wird unsere Verbundenheit mit missio und Aachen zusätzlich noch vertiefen“, bedankte sich Schwester Felix Chaw für die Plakette und Förderzusage.
Die Ordensfrau ist derzeit auf Einladung von missio Aachen zum Monat der Weltmission in Deutschland zu Gast und berichtet auf mehreren Veranstaltungen über ihre Arbeit in Myanmar.