Anlässlich des Internationalen Tages gegen Hexenwahn (10. August) hat missio Aachen – gemeinsam mit der katho NRW – ein Update der Weltkarte Hexenwahn 2022 (PDF) veröffentlicht. Nach Recherchen des katholischen Hilfswerkes hat sich die Zahl der Länder, in denen zumeist Frauen als vermeintliche Hexen verfolgt sowie in Folge des Hexenwahns physisch und psychisch leiden, um zwei Länder vergrößert. Neu hinzugekommen sind die Länder Sierra Leone und Simbabwe. Weitere Länder, wie Botswana und Mosambik, stehen auf einer „Beobachtungsliste”. Daher kann es sein, dass sich die Zahl der Länder bis zum Internationalen Tag gegen Hexenwahn 2023 noch weiter erhöhen wird.
„In 43 Ländern sind Menschen von Gewalt, Folter und Tod bedroht, weil sie als angebliche Hexen an den Pranger gestellt werden”, berichtet Jörg Nowak von missio bei der Präsentation der Weltkarte Hexenwahn 2022 heute in Aachen. „Hass, Aberglaube und die Suche nach Sündenböcken sind die Motive, warum in Ländern wie Ghana, DR Kongo und Indien solche Menschenverbrechen verübt werden”.
missio unterstützt Hilfsprojekte im Kampf gegen Hexenwahn in zahlreichen Ländern, wie Papua-Neuguinea. Dort kämpft Schwester Lorena Jenal im „House of Hope” für den Schutz von Frauen und riskiert dabei sogar ihr Leben. Die Schweizer Ordensfrau und Missionarin wurde für ihren Einsatz gegen Hexenverfolgung am 3. August 2022 von Papst Franziskus in Rom empfangen . Der Heilige Vater segnete Sr. Lorena und unterstützte damit ihren unerschrockenen Kampf gegen den Hexenwahn.
Nach Aussage von Dr. Gregor von Fürstenberg , Vizepräsident von missio Aachen, wird das katholische Hilfswerk „auch in Zukunft den wichtigen Kampf gegen den Hexenwahn unterstützen”.
Kooperation mit der Katholischen Hochschule NRW
Beim Update der Weltkarte Hexenwahn 2020 hat missio mit der Katholischen Hochschule NRW (katho) kooperiert, federführend mit Dr. Norbert Frieters-Reermann, Professor aus dem Fachbereich Bildungs- und Erziehungswissenschaften des katho – Standortes Aachen.
„Hexenwahn heute hat viele Facetten. Aberglaube, Sexismus und Gewalt vermengen sich dabei auf gefährliche Art und Weise. Um der Hexenverfolgung zu begegnen, werden nicht nur Gesetze gegen Diskriminierung und das Schließen von Gesetzeslücken benötigt, sondern auch eine Justiz und Polizei, die die Opfer verlässlich schützt und nicht die Täter deckt”, sagte der Friedens- und Konfliktforscher Frieters-Reermann bei der heutigen Präsentation der Weltkarte Hexenwahn 2022 bei missio in Aachen.
Hinweis für die Medien:
Weitere Informationen gibt es auf der Webseite www.missio-hilft.de/hexenwahn .
Die Presseversion der Weltkarte Hexenwahn 2022 (PDF) kann in Medien unter Nennung von „missio Aachen” als Quelle verwendet werden.