Das katholische Hilfswerk missio Aachen fordert von der Regierung in Myanmar, dass alle ethnischen und religiösen Minderheiten im Land an den kommenden Wahlen am 8. November teilnehmen können. „Rund 1,2 Millionen Menschen wird derzeit das Recht zu wählen verweigert. Darunter sind etwa 600.000 muslimische Rohingya, aber auch christliche Minderheiten. Das sind keine freien und fairen Wahlen“, kritisiert Pfarrer Dirk Bingener , Präsident von missio Aachen. „Wir machen uns auch große Sorgen, weil vor diesen Wahlen neben dem Menschenrecht auf Religionsfreiheit auch weitere Grundrechte wie das der Presse-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit massiv eingeschränkt wurden“, so Bingener weiter.
Die Wahlkommission von Myanmar hatte Mitte Oktober einzelne Regionen mit Berufung auf die Sicherheitslage von den Wahlen ausgeschlossen. In diesen Regionen leben vor allem benachteiligte Menschen, die ethnischen und religiösen Minderheiten angehören. Dazu zählen neben den Rohingya auch Karen, Kayah, Chin, Kachin, Shan und andere. Sie stehen wirtschaftlichen Interessen des Staates und von Großkonzernen im Wege. „Es wird in unserer blutenden Nation keinen Frieden geben, solange nicht die Ressourcen des Landes zum Wohle aller und insbesondere der armen und marginalisierten Bevölkerung eingesetzt werden. Die Wahlen sind dafür ein entscheidendes Signal“, sagte Kardinal Charles Maung Bo, Erzbischof von Yangon, gegenüber missio Aachen. Zudem hatte der Wahlausschuss in Myanmar Ende September allein noch regierungsnahen Medien erlaubt, über die Wahlen zu berichten. Wahlspots für Radio und Fernsehen wurden im Vorhinein zensiert.
Einen Blogbeitrag können Sie dazu unter www.missio-hilft.de/blog lesen.