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missio Aachen: 90.000 Euro Akuthilfe für Kirche im Libanon

missio-Präsident Bingener fordert „sofortige Waffenruhe“ – missio-Partner: Mittlerweile eine Million Geflohene

Eine libanesische Familie hat vor den israelischen Angriffen Schutz auf dem Shuheda-Platz in Beirut gesucht.
Eine libanesische Familie hat vor den israelischen Angriffen Schutz auf dem Shuheda-Platz in Beirut gesucht.

Aachen/Beirut (9. Oktober 2024). Das katholische Hilfswerk missio Aachen stellt seiner Partnerorganisation CNEWA in Beirut 90.000 Euro Akuthilfe zur Verfügung. Damit werden 2.325 besonders gefährdete christliche Familien im Südlibanon versorgt, die von den anhaltenden Kriegshandlungen betroffen sind. Neben der Infrastruktur ist im Süden auch die Olivenernte zu großem Teil zerstört, was den Menschen die Lebensgrundlage entzieht. Das Hilfswerk bereitet weitere Hilfen für seine Partner im Libanon vor.

„Wir stehen dauernd in Kontakt mit unseren Partnern im Libanon. Ihr wichtigstes Anliegen ist eine sofortige Waffenruhe.  Die Lage im Libanon war für die Menschen ohnehin schon schwierig, jetzt aber übersteigt sie das Erträgliche“, unterstrich Pfarrer Dirk Bingener », Präsident von missio Aachen, den Ernst der Lage.

„Die Lage ist sehr schwierig, und das Land steht unter großem Druck. Die Libanesen leben in einem Zustand der Angst und Unsicherheit vor dem, was das Heute bringen wird. Wir haben kaum noch Kraft, an das Morgen zu denken. Mit jedem Tag, an dem keine Waffenruhe herrscht, nimmt das Elend im Land dramatisch zu“, sagte Michel Constantin, Leiter von CNEWA, gegenüber missio Aachen.

Neben dem Süden des Libanons und Beirut ist auch die Bekaa-Ebene stark betroffen. Die maronitische Diözese Deir el-Ahmar, mit der missio Aachen zusammenarbeitet, nahm bisher knapp 5000 geflüchtete Menschen aus dem Süden des Landes auf. Die Pfarreien und Ordenshäuser, die seit Jahren auch schon geflüchtete Syrer versorgen, geraten an ihre Kapazitätsgrenzen. Neben einer Unterkunft und Lebensmitteln brauchen insbesondere die Kinder psychologische Betreuung. Die „Schwestern vom guten Hirten“ in Deir el Ahmar betreuen 500 Geflüchtete mit einem Team von 20 Ehrenamtlichen und zwei Psychologen.

Die jüngsten Eskalationen, unter anderem hervorgerufen durch die gestartete Bodenoffensive und iranische Raketenangriffe auf Israel, haben nach Einschätzung des missio-Partners CNEWA dazu geführt, dass mittlerweile über eine Million Menschen geflohen seien – eine Zahl, die bereits die Zahl der Vertriebenen aus dem Krieg 2006 erreicht habe, mit steigender Tendenz. In ihrer Verzweiflung suchten 100.000 Menschen sogar Zuflucht im kriegsgezeichneten Syrien. Die humanitäre Lage verschlechtere sich weiter, während der Libanon mit Herausforderungen konfrontiert sei, die so gravierend seien wie nie zuvor.


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Johannes Seibel

Leiter der Stabsstelle Presse & Kommunikation
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