„Wir machen uns mit unseren Partnerinnen und Partnern große Sorgen um die Menschen und Entwicklung in Myanmar“, reagiert Dr. Gregor von Fürstenberg , Vize-Präsident des Internationalen Katholischen Missionswerkes missio Aachen, auf die Machtübernahme des Militärs in dieser Nacht in dem asiatischen Land. „Wir bitten die Bundesregierung und Europäische Union, sich mit allen diplomatischen Mitteln für die Befreiung der De-Facto-Regierungschefin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, Präsident Win Myint und andere inhaftierte Regierungsmitglieder und Menschenrechtler einzusetzen“, so von Fürstenberg weiter. „Unsere Partnerinnen und Partner der Kirche in Myanmar sprechen von einer unübersichtlichen Situation“, berichtet von Fürstenberg.
Nachdem im November bei den Wahlen in Myanmar die regierende Nationale Liga für Demokratie (NLD) gewonnen hatte, sprachen hohe Militärvertreter von Wahlbetrug. Damit rechtfertigen sie die jetzige Machtübernahme. Noch am 25. Januar hatte Kardinal Charles Maung Bo, Erzbischof von Yangun und missio-Partner, in einem „dringenden, geschwisterlichen Aufruf für Frieden und Versöhnung“ vor einem solchen militärischen Schritt gewarnt. Er bezeichnete die Wahlen darin als „weitestgehend frei und fair anerkannt“. Er setzte sich in dem Appell auch für eine „Demilitarisierung Myanmars“ ein, da Gewalt allein „Bitterkeit, Entzweiung und Verwundungen zur Folge haben, die Jahrzehnte zur Heilung“ brauchen. „Die Geschichte, Diplomaten und Friedensstifter lehren uns, dass ein politischer Konflikt niemals militärisch gelöst werden kann“, schrieb Kardinal Bo weiter. Daneben forderte er ein Ende der ethnischen Diskriminierung und die Fortsetzung der Reformen im Land im Bereich Justiz, Erziehung, Sozialstaat und Gesundheitssystem. „Wir bestärken Kardinal Bo darin, sich weiter auf friedlichem Weg für ein besseres Myanmar einzusetzen. Umso wichtiger ist es, dass die jetzige Situation politisch gelöst wird“, so Dr. von Fürstenberg.