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missio fordert Ende der Kämpfe in Nordsyrien

missio Aachen fordert das Ende der Kämpfe in Nordsyrien. Die Bundesregierung soll diplomatische Initiativen starten, um zwischen den Konfliktpartnern zu vermitteln. Besondere Sorge gilt den Christen in der Region.

Im nordsyrischen Qamishly sind auch christliche Viertel unter Feuer der türkischen Armee genommen worden. Hier eines zerstörtes christliches Haus nahe der assyrischen Kirche St. Georg. Foto: missio / CAPNI
Im nordsyrischen Qamishly sind auch christliche Viertel unter Feuer der türkischen Armee genommen worden. Hier ein zerstörtes christliches Haus nahe der assyrischen Kirche St. Georg.

Das katholische Hilfswerk missio Aachen ruft die Bundesregierung zu intensiveren diplomatischen Bemühungen gegenüber der Türkei im Nordsyrien-Konflikt auf. „Ziel muss es sein, dass die Kampfhandlungen sofort eingestellt werden“, sagte Pfarrer Dirk Bingener, Präsident von missio Aachen. „Die Bundesregierung sollte darauf drängen, dass die fragile ethnische und religiöse demographische Zusammensetzung der Region nicht zerstört wird und auch Minderheiten geschützt bleiben“, so Pfarrer Bingener.

„Die Lage in Nordsyrien ist sehr kompliziert, es sind sehr viele Parteien mit unterschiedlichsten Interessen beteiligt, deshalb braucht es eine aktuelle diplomatische Initiative der Bundesregierung, die zu vermitteln sucht“, fordert Pfarrer Bingener. 

In der nordsyrischen Grenzregion zur Türkei siedeln sunnitische Kurden, jesidische Kurden, sunnitische Araber sowie christliche Assyrer, Syro-Aramäer und Armenier. Die Christen hatten sich nach 1915 vor Verfolgungen im damaligen osmanischen Reich in diese Region gerettet, das damals französisches Mandatsgebiet war. Die christlichen Gemeinden dort wuchsen in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts stark an. „Sie haben heute große Angst, dass sie jetzt zwischen alle politischen Fronten geraten. Viele sind nach dem Beginn der türkischen Intervention schon geflohen“, so Pfarrer Bingener weiter.

missio Aachen bereitet Hilfen für christliche Gemeinden vor

missio Aachen bereitet derzeit Hilfen für christliche Gemeinden im Nordosten Syriens vor. „Wir brauchen derzeit am drängendsten Unterstützung, um die Kinder weiter unterrichten zu können, medizinische Hilfe und Lebensmittel“, schreibt Antoine Audo, chaldäischer Bischof von Aleppo, der für die umkämpfte Region zuständig ist. „Wir danken missio auch für die Gebete, die für unsere Gläubigen so wichtig sind, damit sie sich von der Welt nicht vergessen fühlen“, so missio-Partner Bischof Audo.


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Johannes Seibel

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