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PRESSEMITTEILUNG

missio fordert zu Ostern mehr Friedenseinsatz

missio-Präsident Prälat Klaus Krämer fordert zu Ostern mehr politisch-zivilgesellschaftliches Friedensengagement und interreligiösen Dialog. Derzeit leiden Menschen weltweit unter rund 370 Konflikten, davon etwa 90 Prozent in missio-Partnerländern. 3,5 Millionen Euro investierte missio 2018 in Friedensarbeit.

Symbolbild aus der Demokratischen Republik Kongo für die Folgen von Bürgerkriegen. Foto: missio
Das zerschossene Straßenschild in der Demokratischen Republik Kongo illustriert: Unter Gewalt und Krieg leiden am häufigsten Familien. Deshalb setzt sich missio für Frieden und Versöhnung ein.

Das katholische Hilfswerk missio Aachen ruft an Ostern zu verstärkten politischen und zivilgesellschaftlichen Friedens- und Versöhnungsbemühungen weltweit auf. „Eine der wichtigsten Osterbotschaften ist es, dass Gewalt und Tod nicht das letzte Wort haben. Deshalb sollten gerade wir Christen uns glaubhaft in Gesellschaft, Politik und durch unsere pastorale Arbeit für mehr Frieden, Versöhnung, Neuaufbau, Zusammenhalt, Konfliktprävention und militärische Abrüstung einsetzen“, so missio-Präsident Prälat Klaus Krämer. 2018 unterstützte missio seine Partner in den Ortskirchen in Afrika, dem Nahen und Mittleren Osten, Asien und Ozeanien bei dieser Arbeit mit rund 3,5 Millionen Euro.

„Dazu gehört auch der Einsatz für das unteilbare und universale Menschenrecht auf Religionsfreiheit, weil Religion zu oft als Rechtfertigung für Ausgrenzung, Polarisierung und Gewalt ideologisch und politisch missbraucht wird“, so Prälat Krämer weiter. Dies beobachte missio beispielsweise in Syrien, dem Irak, der Zentralafrikanischen Republik, Nigeria, Pakistan oder Indien. „Dort brauchen die zerrissenen Gesellschaften vor allem den interreligiösen Dialog als einen notwendigen Weg der Gewaltprävention, Friedens- und Versöhnungsarbeit“, erklärte Krämer. „Wo der Gesprächsfaden zwischen den Religionen abreißt, leiden bedrängte und verfolgte Christinnen und Christen am meisten“, so Krämer. „Wer Christen in Not nachhaltig helfen will, braucht den interreligiösen Dialog.“

Kirche muss sich fragen: Tun wir genug für den Frieden?

Auch die Kirche selbst müsse sich immer wieder fragen, ob sie genügend für Frieden und Versöhnung tue. Dafür sei die umstrittene Rolle der Kirche beim Genozid in Ruanda vor 25 Jahren ein Beispiel. Aber auch im aktuell schwelenden Konflikt im Südsudan habe Papst Franziskus die Kirchenführer eindringlich um mehr Friedens- und Versöhnungsbereitschaft gebeten.

Schließlich müssten Politik und Zivilgesellschaft nicht allein den materiellen, sondern auch den moralischen Wiederaufbau von Gesellschaften in den Blick nehmen, sobald Konflikte als offiziell beendet gelten oder Flüchtlinge heimkehren könnten, so Krämer. Hier beteilige sich missio mit der Deutschen Bischofskonferenz und anderen Hilfswerken beim Wiederaufbau der christlichen Gemeinschaft nach ihrer Rückkehr in die Ninive-Ebene im Irak, die von Terroristen des sogenannten „Islamischen Staates“ vertrieben worden waren. „Dass die Christen dort wieder Vertrauen zu ihren muslimischen Nachbarn fassen können, von denen sie sich verraten fühlen, ist eine große Herausforderung für die Kirche. Dabei brauchen sie unsere Solidarität“, sagte Prälat Krämer. 

Nach Angaben des „Heidelberg Institute for International Conflict Research“ wurden 2018 weltweit 372 Konflikte registriert, davon 213 gewalttätig ausgefochtene Auseinandersetzungen. 150 Konflikte stünden an der Schwelle zum Ausbruch der Gewalt, die latent aber jetzt schon das Leben der Menschen einschränke. Die Partnerländer von missio Aachen sind von rund 90 Prozent dieser Konflikte betroffen.


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Johannes Seibel

Leiter der Stabsstelle Presse & Kommunikation
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