missio - glauben.leben.geben

PRESSEMITTEILUNG

missio-Neujahrsempfang: Digitale Seelsorge und Gemeindeleben vor Ort vernetzen

Katholischer Kommunikationsexperte ermutigt Hilfswerk missio Aachen, Plattform für ein digitales, globales „Sinnfluencing“ zu werden.

Foto: Christian Schnaubelt / missio
Michael Unland (CAMECO) sprach beim missio-Neujahrsempfang 2021, der rein digital stattfand.

Die Kirche wird „vermutlich“ auch nach der Corona-Pandemie ihre Seelsorge und die Orte der Seelsorge verstärkt digitalisieren und vernetzen müssen. Dies erklärte Michael Unland, Direktor des „Catholic Media Council“, beim Neujahrsempfang des Internationalen Katholischen Missionswerkes missio Aachen.

In vielen Bereichen, wie beim Home Office, E-Learning oder im Online-Shopping verliere der Ort, an dem man sich befinde, an Bedeutung. Man könne das auch eine „Entwertung des Ortes“ nennen, so Unland. Diese durch die Digitalisierung ausgelöste Entwicklung betreffe auch die kirchliche Gemeindearbeit. Es werde für die Glaubenspraxis in Zukunft wichtiger sein, auch auf eine Gemeinschaftsbildung und soziale Interaktion der Gläubigen zu setzen, die digital und über soziale Medien verbunden sind.

Daraus sollten die Ortskirchen beispielsweise die Konsequenz ziehen, den Fokus nicht auf die Zusammenlegung von Pfarreien zu legen, sondern auf deren Vernetzung. In der Kirche müssten verstärkt Fragen wie „Wer ist eigentlich mein Nächster im digitalisierten globalen Dorf?“ diskutiert werden.

Unland plädierte dafür – und ermutigte dazu auch das Hilfswerk missio Aachen –, Laieninitiativen auf Social Media-Kanälen stärker zu unterstützen und als weltkirchlicher Akteur eine Art Plattform für ein digitales globales „Sinnfluencing“ zu werden. „Sie können digitale Begegnungsmöglichkeiten zwischen Gläubigen in Afrika, Asien, Ozeanien und Europa schaffen, die dadurch gemeinsam Zeugnis von ihrem Glauben ablegen können“, so Unland.

Pfarrer Dirk Bingener, Präsident von missio Aachen, nahm die Impulse gerne auf. Es brauche gute und innovative digitale weltkirchliche Angebote, aber gleichzeitig müsse man sich bewusst bleiben, dass eine drohende „Entwertung des Ortes“ den Bedürfnissen vieler Menschen nicht gerecht werde, so Bingener. „Viele verspüren die Sehnsucht nach einer konkreten Gemeinde vor Ort, in der sie Begegnungen haben und beheimatet sind. Es braucht sicher beides: Das Gemeindeleben vor Ort und eine stärkere digitale Vernetzung“, sagte Pfarrer Bingener.

Der Neujahrsempfang von missio Aachen fand 2021 komplett digital statt. Der Segen der Sternsinger wurde mit einem Video eingespielt.    

Hinweis: Das Catholic Media Council ist eine gemeinnützige Beratungsorganisation für kirchliche Medien im globalen Süden mit Sitz in Aachen. Mehr dazu unter www.cameco.org    .


Diese Mitteilung teilen:

Johannes Seibel

Leiter der Stabsstelle Presse & Kommunikation
Tel.: +49 (0)241 / 75 07 - 286
E-Mail senden