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Nach Indien-Wahl: Minderheiten brauchen Schutz

Narendra Modi und die regierende BJP hat die Parlamentswahlen in Indien gewonnen. missio warnt vor den Folgen.

Das Bild zeigt eine einzelne ältere Frau in einem hellen Raum mit großen Fenstern, durch die Tageslicht fällt, wodurch die Szene lebendig und kontrastreich wirkt. Die Frau trägt ein weißes Gewand mit dunkelgrünen Streifen und hat ihr Haar unter einem Kopftuch verborgen. Sie steht aufrecht nahe dem Fenster, schaut nachdenklich und ernst in die Ferne, während ihre Hände vor ihrem Körper verschränkt sind. Weitere Personen, teils mit Kopftüchern, sitzen nebne ihr, wirken aber im Schatten fast verschwommen und in sich gekehrt. Das Licht hebt die markanten Falten und Linien in ihrem Gesicht hervor, was viel Ausdruck von Lebenserfahrung und Nachdenklichkeit vermittelt. Die Wände sind schlicht beige, und die Fenster sind mit Gitterstäben versehen, durch die ein großes Kreuz zu sehen ist. Die Atmosphäre ist ruhig, fast feierlich, und vermittelt eine religiöse Stimmung. Die Kombination von Licht und Schatten schafft eine dramatische, fast meditative Bildwirkung.
Diese indische Christin aus der Region Kandhamal erzählt von ihrer Vertreibung aus ihrem Heimatdorf während lokaler Ausschreitungen 2008 von Hindu-Nationalisten gegen Christen.

„Nach dem Wahlsieg von Ministerpräsident Narendra Modi und seiner Regierungspartei BJP in Indien brauchen die Christen und andere Minderheiten dort internationale politische und diplomatische Unterstützung, damit sich ihre Lage nicht verschlechtert“, warnte Prälat Klaus Krämer, Präsident des Internationalen Katholischen Missionswerkes missio Aachen, nach der Bekanntgabe der Wahlergebnisse am Donnerstag.

Modi und die BJP hätten vor allem durch einen hindu-nationalistischen Wahlkampf Wähler mobilisiert. „Die Botschaft, dass ein guter Inder nur sein kann, wer Hindu ist, polarisiert die indische Gesellschaft, gefährdet den säkularen Charakter des Staates und erhöht so den Druck auf Angehörige anderer Religionen wie die Christen“, so Prälat Krämer weiter. Deshalb sei es sehr wichtig, dass jetzt auch die Bundesregierung und die Wirtschaft in Deutschland ihre guten politischen und wirtschaftlichen Beziehungen nutzten, um mäßigend auf Modi und die BJP einzuwirken. „Inwieweit die kommende indische Regierung das Menschenrecht auf Religionsfreiheit tatsächlich für alle Inder garantiert, sollte bei den Gesprächen und Handelsbeziehungen mit Indien immer ein Thema sein“, forderte Prälat Krämer.

Auch die Pogrome gegen Christen im Bundesstaat Odisha vor rund zehn Jahren seien immer noch nicht zufriedenstellend aufgearbeitet, meinte Prälat Krämer weiter.


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Johannes Seibel

Leiter der Stabsstelle Presse & Kommunikation
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