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Nach Indien-Wahl: Minderheiten brauchen Schutz

Narendra Modi und die regierende BJP hat die Parlamentswahlen in Indien gewonnen. missio warnt vor den Folgen.

Foto: Andy Spyra / missio
Diese indische Christin aus der Region Kandhamal erzählt von ihrer Vertreibung aus ihrem Heimatdorf während lokaler Ausschreitungen 2008 von Hindu-Nationalisten gegen Christen.

„Nach dem Wahlsieg von Ministerpräsident Narendra Modi und seiner Regierungspartei BJP in Indien brauchen die Christen und andere Minderheiten dort internationale politische und diplomatische Unterstützung, damit sich ihre Lage nicht verschlechtert“, warnte Prälat Klaus Krämer, Präsident des Internationalen Katholischen Missionswerkes missio Aachen, nach der Bekanntgabe der Wahlergebnisse am Donnerstag.

Modi und die BJP hätten vor allem durch einen hindu-nationalistischen Wahlkampf Wähler mobilisiert. „Die Botschaft, dass ein guter Inder nur sein kann, wer Hindu ist, polarisiert die indische Gesellschaft, gefährdet den säkularen Charakter des Staates und erhöht so den Druck auf Angehörige anderer Religionen wie die Christen“, so Prälat Krämer weiter. Deshalb sei es sehr wichtig, dass jetzt auch die Bundesregierung und die Wirtschaft in Deutschland ihre guten politischen und wirtschaftlichen Beziehungen nutzten, um mäßigend auf Modi und die BJP einzuwirken. „Inwieweit die kommende indische Regierung das Menschenrecht auf Religionsfreiheit tatsächlich für alle Inder garantiert, sollte bei den Gesprächen und Handelsbeziehungen mit Indien immer ein Thema sein“, forderte Prälat Krämer.

Auch die Pogrome gegen Christen im Bundesstaat Odisha vor rund zehn Jahren seien immer noch nicht zufriedenstellend aufgearbeitet, meinte Prälat Krämer weiter.


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Johannes Seibel

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