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PRESSEMITTEILUNG

Pauline-Jaricot-Preis für drei Frauen der Kirche aus dem Globalen Süden

Nathalie Dakuo (Burkina Faso), Dr. Nontando Hadebe (Südafrika) und Mary John Mananzan OSB (Philippinen) für ihre inspirierende Arbeit ausgezeichnet.

Sr. Mary John Mananzan OSB, Manila (Philippinen) Foto: Julia Knop / missio
Mit dem Pauline Jaricot-Preis würdigt missio Aachen die Menschenrechtsarbeit und innovative Medienformate von Schwester Mary John Mananzan OSB.
Dr. Nontando Hadebe aus Südafrika erhält den Pauline Jaricot-Preis für ihre akademische Arbeit zur Geschlechtergerechtigkeit.
Nathalie Dakuo wird für ihren Einsatz für Alleinerziehende und deren Kinder ausgezeichnet.

Das katholische Hilfswerk missio Aachen zeichnet drei Frauen aus dem Globalen Süden für ihre innovative und nachhaltige kirchliche Arbeit mit dem Pauline-Jaricot-Preis aus. Die Sozialarbeiterin Nathalie Dakuo (Burkina Faso), die Theologin Dr. Nontando Hadebe (Südafrika) und die Ordensfrau Schwester Mary John Mananzan OSB (Philippinen) erhalten den mit jeweils 5.000 Euro dotierten Preis in einer Feierstunde am 23. Oktober in Mönchengladbach. Dies teilte missio Aachen am Montag mit.

Preisträgerinnen lassen anderer Frauen ihre Stärken entdecken

Die Preisträgerinnen unterstützen eine Vielzahl von Frauen, die eigenen Stärken zu entdecken und sich zu vernetzen, um gemeinsam in der Gesellschaft für Gerechtigkeit, Zusammenhalt, Frieden und Versöhnung zu kämpfen. Sie lassen sich wie die Namensgeberin des Preises, Pauline Jaricot, von ihren Überzeugungen leiten, beweisen langen Atem, überwinden Widerstände und vertrauen dabei fest auf die Kraft des Glaubens. Sie sind im besten Sinne Paulines Schwestern. Sie wissen, dass es darauf ankommt, vielen Menschen die Möglichkeit zu eröffnen und sie zu inspirieren, Gutes zu tun und so die Welt zu verändern“, fasst Pfarrer Dirk Bingener, Präsident von missio Aachen, die Beweggründe für die Auswahl der Preisträgerinnen zusammen.

Die Jury hat dabei drei gleichberechtigte Preisträgerinnen ausgewählt, „da jede Frau auf ihrem Gebiet der sozial-pastoralen Arbeit, der Wissenschaft und des politisch-gesellschaftlichen Einsatzes Außergewöhnliches leistet“, so Pfarrer Bingener weiter. Hier sind die drei Preisträgerinnen im Kurzporträt:

Nathalie Dakuo baut ein Haus der Hoffnung für Alleinerziehende

Nathalie Dakuo aus Burkina Faso leitet das „Haus Yorosin“ (Haus der Hoffnung). Sie wollte es nicht länger hinnehmen, dass alleinerziehende und unverheiratete Mütter in ihrer Gesellschaft diskriminiert und angefeindet werden. Sie war überzeugt, dass diese Frauen Hilfe brauchen und sich gegenseitig besser unterstützen können. So baute sie das „Haus Yorosin“ auf. Die Jury überzeugte ihr Einsatz als Laie im Sinne Pauline Jaricots, die konkrete Hilfe vor Ort leistet. Die Pfarrei Maria Himmelfahrt aus Königstein hat Nathalie Dakuo für den Preis vorgeschlagen.

Dr. Nontando Hadebe koordiniert interreligiöse Bewegung für Geschlechtergerechtigkeit

Dr. Nontando Hadebe ist Theologin und Aktivistin aus Südafrika. Sie arbeitet als internationale Koordinatorin der interreligiösen Bewegung für Geschlechtergerechtigkeit „Side by Side: Faith Movement for gender justice“ und begleitet in der Diözese Johannesburg den Vorbereitungsprozess für die Weltsynode der katholischen Kirche 2023. Während der Corona-Pandemie hat die Preisträgerin mit wöchentlichen Radiosendungen Menschen Mut zugesprochen und sie aus ihrer Einsamkeit geholt. Die Jury beeindruckt, dass Dr. Nontando Hadebe ein ständig wachsendes Netz an Theologinnen aufgebaut hat, um das Thema Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche zu etablieren und dabei zwischen verschieden Positionen und Glaubenstraditionen klug vermittelt. Vorgeschlagen wurde die Preisträgerin durch Dr. Regina Heyder (KDFB) und Dr. Margit Eckholt (Universität Osnabrück).

Schwester Mary John Mananzan OSB ist Kämpferin für Menschenrechte

Schwester Mary John Mananzan OSB setzt sich seit über 60 Jahren auf den Philippinen gegen soziale Ungerechtigkeit und für Demokratie, Geschlechtergerechtigkeit und Menschenrechte in ihrer Heimat Philippinen ein. Beispielsweise mit einer eigenen Fernsehshow erreicht sie Millionen von Menschen. Der Kampf gegen sexuelle Gewalt an Frauen ist ihr ein besonderes Anliegen. Ihr politische Einsatz hat die missio-Partnerin auch schon oft in persönliche Gefahr gebracht. Wie Pauline Jaricot zu ihrer Zeit nutzt Schwester Mary John Mananzan OSB neue Methoden der Mobilisierung einer Bewegung und der Kommunikation, wie die Jury hervorhob. Vorgeschlagen für den Preis wurde sie vom Deutschen Komitee des Weltgebetstags der Frauen (Stein).

Die selige Pauline Jaricot als Namensgeberin des Preises

Der neue missio-Preis ist benannt nach der Französin Pauline-Marie Jaricot (1799 bis 1862), die im Mai dieses Jahres seliggesprochen wurde. Mit etwa 18 Jahren initiierte sie eine stetig wachsende Bewegung, die Spenden für die Mission in Afrika und Asien sammelte und dabei auch neue Methoden der Missionspublizistik nutzte. Aus diesem sozialen, missionarischen Netzwerk sind die heutigen rund 120 weltweiten Internationalen Katholischen Missionswerke missio hervorgegangen. Mit dem Pauline-Jaricot-Preis würdigt missio Frauen aus Afrika, Asien und Ozeanien, die mit Erfindungsreichtum die befreiende Kraft des christlichen Glaubens als „Paulines Schwestern“ leben und Veränderungen herbeiführen.

Jury mit Patricia Kelly wählt Paulines Schwestern aus

Insgesamt wurden aus Deutschland 19 Vorschläge für den Pauline Jaricot-Preis eingereicht. Die Jury aus Patricia Kelly (Sängerin), Dr. Maria Flachsbarth (KDFB), Mechthild Heil (kfd), Schwester Aloisia Höing SMMP, Annkathrin Meyer (DPSG), Weihbischof Ludwig Schepers (Essen) und Pfarrer Dirk Bingener, hat die Vorschläge bewertet und die drei Preisträgerinnen ausgewählt.


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Johannes Seibel

Leiter der Stabsstelle Presse & Kommunikation
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