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Petition gegen frauenfeindliche Justiz in Katar

Das katholische Hilfswerk missio fordert ein Ende der frauenfeindlichen Rechtsprechung in Katar im Zusammenhang mit sexueller Gewalt. Wer in dem WM-Land Opfer einer Vergewaltigung werde, riskiere dabei, selber angeklagt zu werden, erklärte der Präsident von missio in Aachen, Pfarrer Dirk Bingener am Montag bei einer Pressekonferenz.

Das Bild zeigt eine Gruppe von dreizehn Personen, die auf einer Treppe vor einem Gebäude posieren. Viele der Personen halten rote Schilder mit der Aufschrift "KATAR". Die Person in der Mitte, in der vordersten Reihe, hält ein großes rotes Schild mit demselben Schriftzug hoch. Die Personen sind unterschiedlich gekleidet, manche tragen Anzüge, andere legere Kleidung. Die Treppe besteht aus dunklem Stein, und auf dem Boden davor sind Herbstblätter verstreut. Das Gebäude im Hintergrund ist weiß mit einer schwarzen Tür und Fenster mit einer verzierten Oberseite. Die Szene ist am Tag aufgenommen und scheint eine Protestaktion zu dokumentieren.
Start der Kampagne „Frauen schützen in Katar"”

Besonders betroffenen und wehrlos seien Migrantinnen, die als Haushälterinnen oder Pflegerinnen in Privathaushalten in Katar arbeiteten, berichtete die philippinische missio-Projektpartnerin Schwester Mary John Mananzan. Sie seien häufig sexuellen Belästigungen, Übergriffen und Vergewaltigungen ausgesetzt.  

Die Kritik an der frauenfeindlichen Rechtsprechung wird von der ehemaligen Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin unterstützt. „Es darf nicht sein, dass die Opfer von Vergewaltigungen vor Gericht gestellt werden und ihnen zynisch »außerehelicher Geschlechtsverkehr« vorgeworfen wird. Das ist perverse Männerjustiz und hat mit den hehren Grundsätzen des Islam nichts zu tun.“

Aus diesem Grund hat missio eine Petition gestartet, die sich an die Außenministerin Annalena Baerbock mit folgendem Appell richtet: „Setzen Sie sich beim Emir von Katar dafür ein, dass die juristische Praxis beendet wird, mit deren Hilfe Frauen nach einer Vergewaltigung vor Gericht wegen »außerehelichen Geschlechtsverkehrs« angeklagt werden können.“

Ausführliche Informationen zum Thema liefert die missio-Studie „Die Fußballweltmeisterschaft in Katar: Menschenrechte, Arbeitsmigration und Außenpolitik“, die der Experte Sebastian Sons verfasst hat. Er beschreibt, dass das sogenannte Sportswashing im Falle von Katar nicht funktioniert hat. Es sei nicht gelungen, von den Missständen abzulenken. Im Gegenteil, der Druck nach Reformen steige an.

Die Menschenrechtsstudie ist kostenlos bei missio erhältlich. Weitere Informationen und die Petition sind unter www.missio-hilft.de/katar » zu finden.


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Jörg Nowak

stv. Pressesprecher / Team „Aktion Schutzengel”
+49 (0)241 / 7507 - 216