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Aachener Friedenskonferenz appelliert: Religionen, Zivilgesellschaft und Politik sollen in der internationalen Friedensarbeit stärker zusammenarbeiten

Dreitägige Konferenz geht am Freitag zu Ende – Versöhnungskraft der Religionen stärker nutzen

Das Friedenskreuz der katholischen Hilfswerke. Foto: Christian Schnaubelt / missio
Das Friedenskreuz der katholischen Hilfswerke.

Die die dreitägige Aachener Konferenz „Selig, die Frieden stiften“ ist am Freitag mit einem Appell zu einem engeren Bündnis zwischen den Kirchen, anderen Religionsgemeinschaften, Zivilgesellschaft und Politik in der internationalen Friedensarbeit zu Ende gegangen. „Wir brauchen angesichts der Komplexität der Konflikte weltweit ein stärkeres und tragfähigeres Netzwerk an Willigen, die beharrlich Frieden einfordern, gewaltfreie Wege dafür suchen und konkrete Friedensprozesse begleiten. Das ist für uns eines der wichtigsten Ergebnisse dieser Konferenz“, sagte Professor Norbert Frieters-Reermann, einer der Organisatoren.

„Um Frieden zu machen, braucht es eine globale, wissenschaftliche und religiöse Perspektive“, sagte Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des katholischen Hilfswerks missio Aachen. Er verwies auf gelungene Beispiele des interreligiösen Dialoges in Westafrika, die missio fördere. Christliche und muslimische Führungspersönlichkeiten und Basisinitiativen arbeiteten gemeinsam gegen die Instrumentalisierung der Religion für politische Zwecke und betrieben so effektive Gewaltprävention und Versöhnung.

Insgesamt forderte die Konferenz die Kirchen und Religionsgemeinschaften auf, noch stärker ihre Möglichkeiten auszuschöpfen, zwischen unterschiedlichen Interessen, Konfliktparteien, Tätern und Opfern zu vermitteln. „Die Religionsgemeinschaft liefern tragfähige Beziehungsangebote“, sagte Frederike Repnik von der Organisation AGIAMONDO, die die internationale Zusammenarbeit von kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen etwa in Friedensprozessen koordiniert. In Konflikten müssten sich andere Organisationen häufig zurückziehen, die Kirche und Religionsgemeinschaften blieben. Das schaffe Vertrauen. „Deshalb ist es in Prozessen der Versöhnung nach Gewaltereignissen zentral, Religionsgemeinschaften mit einzubeziehen und bewusst zu fördern. Die Weltkirche verfügt hier über einen großen Erfahrungsschatz“, so Repnik.

Herausgestellt hat die Konferenz zudem die Aufgabe, jeden einzelnen Menschen dabei zu unterstützen, die Haltung des Friedens als prägendes Moment seiner eigenen persönlichen Identität kultivieren zu können. „Wir können versuchen, die Friedensidentitäten von Menschen zu fördern. Menschen sollen sich als handelndes Subjekt verstehen, das zum Frieden beitragen kann. Eine der schönsten und schwierigsten Aufgaben ist es, diese Identitäten zu stärken“, sagte Professor Uli Jäger von der Berghof Foundation in Berlin.

„Frieden ist möglich durch Beharrlichkeit, Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft. Wir brauchen Begegnung auf Augenhöhe und sollten uns noch stärker auf die jeweilige spirituelle Kraft besinnen, die uns alle jenseits der Religionszugehörigkeit trägt“, fasste Anke Reermann, die für missio und das Bistum Aachen die Konferenz mit organisiert hat, den Aachener Appell zusammen.  

Die Konferenz wurde von einem Trägerbündnis aus dem katholischen Hilfswerk missio Aachen, dem Bistum Aachen, der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen, Pax Christi, Engagement Global und AGIAMONDO organisiert. 45 Referentinnen und Referenten aus zwölf Ländern debattierten drei Tage mit rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern über neue Friedenswege.

Mehr zur #friedenskonferenz finden Sie auf der Webseite www.missio-hilft.de/friedenskonferenz ».


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Johannes Seibel

Leiter der Stabsstelle Presse & Kommunikation
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