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Gemeinsam gegen illegalen Elektroschrott-Export nach Ghana

missio-Partnerin Schwester Mercy Benson und CDU-Europaabgeordneter Peter Liese fordern in Brüssel höhere Sammelquote für Elektroschrott in Europa.

Eine Nonne in traditioneller Kleidung steht im Europaparlament und hält ein großes, kunstvoll gestaltetes Kreuz in der Hand. Im Hintergrund ist der parlamentarische Sitzungssaal mit vielen leeren Plätzen und EU-Flaggen sichtbar.
Die katholische Ordensfrau Mercy Benson aus Ghana bringt Anfang September 2025 das missio-Recyclingkreuz nach Brüssel. Im Gespräch mit dem CDU-Europaabgeordneten Peter Liese fordert sie den Stopp des illegalen Exports von Elektroschrott nach Ghana.
Eine Nonne in blauer Kleidung und eine Person in einem grauen Anzug halten gemeinsam ein großes Kreuz. Sie stehen vor einem blauen Hintergrund mit dem Logo des Europäischen Parlaments. Beide lächeln und stehen nebeneinander.
Die ghanaische Ordensfrau Schwester Mercy Benson zeigt dem CDU-Europaabgeordneten Dr. Peter Liese das missio-Recyclingkreuz Anfang September 2025. Sie wollen sich gemeinsam gegen illegalen Export von Elektroschrott nach Afrika einsetzen.

Die katholische Ordensfrau Schwester Mercy Benson aus Ghana und das Hilfswerk missio Aachen fordern die Europäische Union auf, den illegalen Export von Elektroschrott nach Afrika zu stoppen. In Brüssel (10. September 2025) sprachen sie mit dem CDU-Europaabgeordneten Dr. Peter Liese über Wege, die Sammlung, Rücknahme und das Recycling von Elektronikgeräten in Europa zu verbessern. 

Ein Hauptproblem: Zu wenige Altgeräte wie Tablets, Smartphones, Computer oder auch Waschmaschinen landen in Europa und Deutschland auf Wertstoffhöfen oder bei Rücknahmestellen. Laut EU-Vorgaben müssen jährlich mindestens 65 Prozent des Gesamtgewichts aller verkauften Elektrogeräte der letzten drei Jahre gesammelt werden. Deutschland verfehlt diese Quote um mehr als die Hälfte. Deshalb hat die EU ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet. Diese niedrige Sammelquote verhindert, dass Altgeräte ordnungsgemäß in Europa und Deutschland recycelt werden können, und stattdessen in Afrika landen.

„Mehr Transparenz über Wege von Altgeräten“

„Wir müssen den Verbrauchern in Europa klarmachen, dass Elektroschrott nicht einfach verschwindet, wenn er nicht gesammelt wird – er richtet großen Schaden an“, betonte Schwester Mercy in Brüssel. „Es reicht nicht, nur die Recyclingquote zu betrachten. Entscheidend ist, wie viel tatsächlich gesammelt und fachgerecht behandelt wird. Unsachgemäß entsorgte Geräte belasten entweder Europa oder – noch schlimmer – Länder wie Ghana,“ ergänzte Peter Liese den Appell von Schwester Mercy. „Wir brauchen mehr Transparenz über die Wege von Altgeräten. Denn wenn sie in Afrika auftauchen, müssen sie ja zuvor irgendwo aus den Privathaushalten in Europa abgegeben worden sein. Genau diese Schlupflöcher müssen wir identifizieren“, empfahl Liese. Er sicherte zu, das Thema mit in seine Arbeit im Europäischen Parlament zu nehmen, denn: „Unsere Kinder und Enkel verlieren wertvolle Ressourcen. Das kann nicht sein.“

Schwester Mercy schilderte in Brüssel auch eindringlich die Zustände in Agbogbloshie, einem Stadtteil von Accra, der Hauptstadt Ghanas. Dort liegt eine der größten Elektroschrott-Deponien der Welt, auch mit Geräten aus Deutschland, die illegal dorthin gekommen sein müssen. Kinder und Erwachsene arbeiten unter lebensgefährlichen Bedingungen, verbrennen Kabel oder zerlegen Geräte, um Metalle zu gewinnen. Für viele ist dies überlebenswichtig, doch die Folgen sind verheerend: massive Umweltverschmutzung und schwere Gesundheitsschäden. 

missio-Recyclingkreuz macht Station in Brüssel

Als Zeichen der Hoffnung brachte Schwester Mercy das sogenannte missio-Recyclingkreuz mit – ein Kunstwerk aus Elektroschrott, das Papst Leo XIV. Ende August gesegnet hatte. Es steht für den Wunsch nach Umkehr in unserem Konsumverhalten und globaler Verantwortung. Peter Liese erhielt als Erinnerung ein kleines Kreuz, das auf der Schrotthalde gefertigt wurde. 


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Jörg Nowak

stv. Pressesprecher / Team „Aktion Schutzengel”
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