Das katholische Hilfswerk missio Aachen hat einen Corona-Solidaritätsfonds für die Kirche in Indien angesichts der dramatischen Lage während der zweiten Pandemie-Welle eingerichtet. „Wir haben unsere Partnerinnen und Partner informiert, dass sie unbürokratisch Hilfen für ihren Kampf gegen Corona abrufen können, wenn sie schnell reagieren müssen“, sagte Dr. Gregor von Fürstenberg, Vizepräsident von missio Aachen. missio Aachen unterstützt damit auch den Solidaritätsaufruf von Papst Franziskus für Indien.
Viele staatliche Krankenhäuser lehnen Covid-19-Patienten ab
missio-Partnerinnen und Partner berichten, dass sich vor allem Menschen aus den ärmeren Bevölkerungsschichten an die Pfarrgemeinden und kirchlichen Krankenhäuser wenden, um dort versorgt und behandelt zu werden. Pater Ambrose Pitchaimuthu, Präsident von missio Indien (PMO India), ist verzweifelt, weil viele staatliche Krankenhäuser Covid-19-Patienten ablehnten. Die Zahl der Betroffenen ist nach seiner Einschätzung dreifach höher als die staatlichen Angaben. „Die Krankenhäuser stehen unter einem unglaublichen Druck. Kirchliche Einrichtungen behandeln die ganz Armen“, so Pater Ambrose.
Indische Kirche gibt traumatisierten Menschen Halt
„Die Kirche hilft in dieser Krisensituation durch ihre Seelsorger und Seelsorgerinnen, dass die traumatisierten Menschen ein wenig Halt finden. Die kirchlichen Einrichtungen brauchen medizinischen Sauerstoff, lebenswichtige Medikamente und Beatmungsgeräte. Ärztinnen, Ärzte und das Pflegepersonal haben große Mühe, allen Bedürftigen zu helfen“, so von Fürstenberg weiter. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kirche leisten hier großartige Arbeit für alle Menschen in Indien, auch wenn sie selbst leider häufig Opfer der Pandemie werden“, sagte von Fürstenberg. „Gleichzeitig brauchen die Pfarrgemeinden und Orden unsere Hilfe, damit sie die Menschen mit Nahrung und hygienischen Artikeln in den Stadtvierteln und Dörfern versorgen können, das ist eine echte Ausnahmesituation“, so von Fürstenberg.