Nach den dramatischen Ereignissen in Syrien steht das katholische Hilfswerk missio Aachen in engem Kontakt mit seinen Projektpartnern in dem Land. „Wir sind erleichtert, dass es derzeit nach unseren Informationen bisher keine Gewalt gegen die christliche Minderheit gegeben hat“, sagte Pfarrer Dirk Bingener, Präsident von missio Aachen. „In dieser unübersichtlichen und dynamischen Lage gilt es besonders auf den Schutz von Minderheiten zu achten. Denn nicht zuletzt auch an der Frage, ob sie eine Zukunft in Syrien haben, wird deutlich, ob sich die Situation im Land zum Besseren wendet.“ Die Bundesregierung und die westliche Diplomatie sollten insbesondere auf den türkischen Präsidenten Erdogan mit Blick auf den Schutz der Minderheiten aufgrund seines Einflusses auf die Kräfte in der Region einwirken.
Notwendig ist ein geordneter, friedlicher Übergang
Der Experte für Syrien und missio-Partner Robert Chelhod berichtete heute Morgen von seinen Gesprächen mit missio-Partnern in Aleppo, Homs und Damaskus. Demnach beobachteten sie „derzeit keine Gewalt gegen Minderheiten“. Sie seien sich einig, dass Syrien nun in eine „neue politische Phase“ eingetreten sei. Dabei befürchteten sie eine Teilung Syrien in verschiedene Einflusszonen. „Jetzt ist es wichtig, eine politische Leitfigur zu finden, die das Land regieren kann, alle Teile der Gesellschaft vereint und sich jedem Versuch, das Land zu spalten, widersetzt“, sagte Chelhod gegenüber missio Aachen. Die internationale Staatengemeinschaft solle sich für die „Einheit Syriens“ einsetzen. Nötig sei ein geordneter, friedlicher Übergang, in dem Syrerinnen und Syrer über ihre Zukunft selbst entscheiden können.