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Gebete zum Internationalen Tag gegen Hexenwahn

... aus Papua Neuguinea

Gott der Barmherzigkeit, der Gerechtigkeit, der Versöhnung und des Friedens:

- schenke den betroffenen Frauen und Männern, deren Familien in Papua-Neuguinea und der ganzen Welt, Orte und Zeiten der Heilung, der Sicherheit des Angenommenseins und der Zugehörigkeit;
- lass sie die Kraft deiner zärtlichen, kraftvollen Barmherzigkeit erfahren;
- ermögliche ihnen einen Neuanfang, frei von Angst, Trauma und Schmerz.

Hilf uns allen, mit vollem Einsatz, mit allen Mitteln, welche uns zur Verfügung stehen, allen Betroffenen vor Gericht freigesprochen zu werden, im Namen der Gerechtigkeit, der Menschenrechte und der Menschenwürde.

Lass uns nicht müde werden, den Tätern auf Augenhöhe zu begegnen, sie zur Einsicht zu bewegen, ihre Schuld einzusehen und dafür geradezustehen, damit wir mit ihnen gemeinsam neue Wege der Gewaltlosigkeit finden und neu beginnen können.

Befreie uns mit deiner Schöpferkraft und Liebesmacht, die Unmögliches möglich macht.

Bevollmächtige uns mit deiner Liebesfülle, Lebensfülle, Lichtfülle die, anders als die Sucht, die Sehnsucht, den Lebenssinn kennt, welche beflügeln und bewegen.

Amen.

Schwester Lorena Jenal

Schwester Lorena Jenal mit Christina (r.), ihrem Sohn Jonathan und ihrer Mutter Martha (l.). Foto: Bettina Flitner / missio
Schwester Lorena Jenal mit Christina (r.), ihrem Sohn Jonathan und ihrer Mutter Martha (l.). Christina ist Überlebende einer „Hexen”-Verbrennung 2012 in der Nähe von Mendi und wohnt nun weit entfernt in Kundiawa, Papua-Neuguinea.

... aus Deutschland

Gott, du Grund alles Guten,
Schenke den betroffenen Frauen und ihren Familien in Papua-Neuguinea einen Ort und eine Zeit der Heilung und des Angenommenseins.
Ermögliche ihnen einen Neuanfang, frei von Horror und Schmerz.
Lass sie die Kraft der Barmherzigkeit erfahren, die sogar zerstörte Beziehungen wieder heilen kann.

Schenke deinen Segen Personen wie Sr. Lorena, die Schutzbedürftige liebevoll umarmt, wo sonst nur Ablehnung und Unverständnis herrschen.
Sie ist ein Sakrament der Toleranz und der Menschlichkeit, der Annahme und der Zärtlichkeit. Beschütze sie und lass sie ihren Weg unbeirrt weiter gehen.

Schenke uns die Kraft des Mitleidens, die die Macht der Angst um uns selbst überwindet.
Wir alle brauchen den Blick in das Antlitz des Anderen. Es ist der erste Schritt zur Erkenntnis, dass sie Menschen sind und nicht anders.
Befreie uns von der Sucht, alles was anders ist, zu bekämpfen!

Amen.

Dr. Michael Becker

Dr. Michael Becker Foto: Fotostudio Jünger, Aachen
missio-Diözesanreferent im Erzbistum Hamburg