Die Kollekte am Afrikatag ist die älteste gesamtkirchliche Solidaritätsinitiative der Welt. Ursprünglich zur Bekämpfung der Sklaverei eingeführt, fördert die Kollekte heute die qualifizierte Ausbildung von Frauen und Männern vor Ort, die sich ihr Leben lang in den Dienst ihrer Mitmenschen steht. Sie setzt da an, wo Veränderungen möglich ist: bei den Menschen.
Damit Sie das Leben haben.
Joh 10,10
Im Mittelpunkt der Aktion steht in diesem Jahr die Arbeit einheimischer Ordensfrauen in Nigeria. Eine von ihnen ist Schwester Maria Vitalis Timtere – die junge Ordensfrau auf dem Aktionsplakat. Im Nordosten Nigerias begleitet sie Frauen, Männer und Kinder, die vor der islamistischen Terrororganisation Boko Haram fliehen mussten. Sie hört zu, kann häufig einen Rat geben und Mut zu sprechen. Sie schenkt Hoffnung. Ihr Glaubenszeugnis steht stellvertretend für die zahlreichen Ordensschwestern, die aus Überzeugung dort sind, wo sie am meisten gebraucht werden.
Menschen auszubilden, die sich ihr Leben lang in den Dienst ihrer Mitmenschen stellen, ist eine der wirksamsten Formen der Hilfe. Schwesterngemeinschaften, die über keine internationalen Beziehungen verfügen, fällt es jedoch oft schwer, die Ausbildung ihres Nachwuchses zu finanzieren. Die Zuwendungen aus der Sammlung am Afrikatag helfen ihnen dabei. Die Kollekte trägt so nachhaltig zur Förderung einer ganzheitlichen Entwicklung bei.
Rebecca, 37, Mutter von sieben Kindern erzählt von ihrer Flucht vor Boko Haram. Sie gehört zu einer der 86 Familien, die bei der Kirche in Yola Zuflucht fanden.
"Als Boko Haram 2014 unser Dorf überfiel, waren unsere Kinder mit einer Verwandten allein zu Hause. Wir haben sieben Kinder. Mein Mann Augustin war krank und lag im Hospital in Michika. Ich besuchte ihn gerade. Das war die Zeit, in der Boko Haram die Dörfer noch nicht niederbrannte. Sie besetzten die Dörfer, töteten die Männer. Kinder und Frauen versteckten sich in den Häusern.
Mein Schwiegervater hörte von dem Überfall und davon, dass die Boko Haram-Kämpfer planten, die Frauen und Kinder auf Lastwagen abzutransportieren. Sie wollten sie in den Sambisa-Wald bringen. Er schlich sich nachts in das Dorf. Es gelang ihm, die Kinder aus dem Haus zu holen. Tagelang liefen sie durch den Busch, hielten sich versteckt. Als mein Mann und ich von dem Überfall hörten, wussten wir nicht, ob unsere Kinder noch lebten – zwei Wochen lang. Schließlich die erlösende Nachricht: Sie sind in Yola. Wir holten sie sofort zu uns."
Die Afrikakollekte ist die älteste gesamtkirchliche Solidaritätsinitiative der Welt. Sie wurde ins Leben gerufen, um Spenden für den Kampf gegen die Sklaverei zu sammeln und die Arbeit der Missionare zu unterstützen. Heute steht die Afrikakollekte für Hilfe zur Selbsthilfe. Die Einnahmen ermöglichen es, vor Ort Frauen und Männer auszubilden, die den Menschen zur Seite stehen.
Die Afrikakollekte ist traditionell mit dem Fest der „Erscheinung des Herrn” verbunden. Die genauen Kollektentermine der zu missio Aachen gehörenden deutschen Bistümer finden Sie rechts („Die Kollektentermine”).
Mit Ihrer Spende und der Kollekte zum Afrikatag unterstützt missio die ärmsten Diözesen und Ordensgemeinschaften vor Ort in der Ausbildung von Priestern und Ordensfrauen. Häufig fehlen ihnen die finanziellen Mittel, um ihren Nachwuchs zu schulen. Die Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke weltweit beraten auf einer jährlichen Generalversammlung, in welchen Diözesen und Ordensgemeinschaften Hilfe am Nötigsten ist, und wie die einzelnen Missionswerke am besten helfen können. missio Aachen leitet daraufhin die Kollekte direkt an die Partner vor Ort weiter. Hilfe durch die qualifizierte Ausbildung von Menschen, die sich ihr Leben lang in den Dienst ihrer Mitmenschen stellen, ist eine der wirksamsten und nachhaltigsten Formen, Entwicklung zu fördern.
Haben Sie Fragen zum Afrikatag oder möchten sich zu unseren Angeboten und Materialien informieren?
Gerne ist Katja Heidemanns für Sie da.