Agbogbloshie ist eine Elektroschrotthalde und gleichzeitig Stadtteil der Hauptstadt Ghanas Accra. Hier wird jeden Tag tonnenweise Elektroschrott angeliefert und von den Menschen recycelt. Agbogbloshie ist ein gefährlicher und erschreckender Ort und gleichzeitig das Zuhause für rund 150.000 Menschen.
Der Elektroschrott, der hier angeliefert wird kommt aus aller Welt - auch aus Deutschland. Wir wollen den Menschen vor Ort helfen. Dazu haben wir einerseits einen Appell an die deutsche Umweltministerin Frau Lemke gerichtet, damit die Recycling-Wende in Deutschland gestartet wird, wir mehr Verantwortung für unseren Elektroschrott übernehmen und so weniger davon in Agbogbloshie landet. Andererseits haben wir gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partner und „Ein Herz für Kinder“ das „Guardian Angle Day Care Center“ errichtet, damit die Kinder von der Elektroschrotthalde einen sicheren Ort zum Lernen und Spielen haben.
Afrika darf nicht mehr die Müllhalde der Welt sein. Deutschland muss endlich die EU-Quote beim Recycling einhalten und illegale Müllexporte stoppen. Stimme für die Recycling-Wende! Unterzeichne unseren Appell an Bundesumweltministerin Steffi Lemke!
Sehr geehrte Frau Bundesministerin Lemke,
viele Grüße senden wir Ihnen aus Ghana, wo missio als Hilfsorganisation gemeinsam mit Projektpartnern in Accra das „Guardian Angel Day Care Center“ eröffnen. Dieses Zentrum befindet sich am Rande der Elektroschrotthalde Agbogbloshie.
Aus diesem giftigen und gefährlichen Ort werden unser Projektpartner 100 Mädchen und Jungen herausholen. Die Kinder sollen in einem Day-Care-Center einen sauberen Ort zum Spielen und Lernen haben, der ihnen Perspektiven für eine bessere Zukunft eröffnet. Das Projekt wird finanziert durch Spenden von missio und die ZDF-Spendengala „Ein Herz für Kinder“.
Agbogbloshie ist zu einem Mahnmal in der globalisierten Welt geworden.
Wertvolle Mineralien wie Gold und Coltan stammen nicht selten aus dem Bürgerkrieg im Kongo, um dann für unsere Handys verwertet zu werden. Wenn die Geräte dann einige Zeit benutzt und ausgemustert werden, landen sie im Müll oder in den Schränken. Weil sich in Deutschland so viel Elektroschrott ansammelt, der nicht recycelt wird, fördert dies illegale Müllexporte auch nach Afrika. Wir haben hier in Agbogbloshie zum Beispiel eine Tastatur mit den deutschen Buchstaben Ä und Ö gefunden.
Für diesen Missstand tragen viele die Verantwortung in Ghana, in Deutschland und anderen Ländern. Unsere Projektpartner in Ghana und missio in Deutschland wollen, dass das Thema Recycling eine höhere Priorität erhält. Wir brauchen eine Recycling-Wende. Deswegen appellieren wir an Sie:
Leiten Sie Maßnahmen ein, damit die EU-Quote für das Recyceln von Elektroschrott endlich eingehalten wird.
Machen Sie es möglich, dass die 6000 Kg Gold endlich aus den ausgemusterten Smartphones herausgeholt werden und mehr Geräte wieder aufbereitet werden. Wir unterstützen gerne dabei, haben wir doch bislang über 500.000 Handys dem Recyceln und Wiederverwerten zuführen können.
Wir freuen uns auf einen Austausch zu diesem wichtigen Thema.
Nach dem Absenden des Formulares erhalten Sie eine Bestätigungsmail von missio. Klicken Sie bitte den darin angegebenen Link an, damit Ihre digitale Unterschrift bestätigt wird.
Der Appell wird unterstützt von kirchlichen Partnerinnen und Partnern in Ghana, der Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG). Ebenso gehört die Handy-Aktion Baden-Württemberg zu den Unterstützern, die getragen wird von den evangelischen Landeskirchen Baden und Württemberg, Evangelisches Jugendwerk Württemberg, Aktion Hoffnung, Deutsches Institut für ärztliche Mission, Diakonisches Werk Württemberg, Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg und dem Entwicklungspädagogisches Informationszentrum. Vielen Dank!
Sie haben Fragen zu Agbogbloshie oder den Appell an Steffi Lemke?
Gerne sind Jörg Nowak und Sabrina Wiesen für Sie da.