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Mutter Teresa ‒ Ikone der Barmherzigkeit

Schon oft ist Mutter Teresa (1910 - 1997) mit dem Zug durch Kalkutta gefahren, doch dieses Mal ist alles anders. Plötzlich sieht die Ordensfrau die Menschen, die in Pappkartons auf der Straße hausen; sie sieht die Todkranken, die inmitten von Lärm und Verkehr unbeachtet sterben, und versteht: Diese Menschen sind ihre Berufung.

Mit 18 Jahren hatte sie sich für das Ordensleben entschieden. Jetzt, fast 20 Jahre später, erfährt die Ordensfrau ihre zweite Berufung. Es ist, als rufe Jesus selbst ihr zu: „Liebe mich in diesen Ärmsten der Armen. Mich dürstet nach deiner Liebe zu den Menschen in den Slums von Kalkutta.“

 

Foto: Karl-Heinz Melters/missio

Ihre Lebensaufgabe: Den Ärmsten der Armen helfen

Jesu Schrei am Kreuz „Mich dürstet“ wird für Mutter Teresa zum treibenden Motiv, der Dienst an den Ärmsten der Armen zu ihrer Lebensaufgabe. Mutter Teresa legt das Habit der Loreto-Schwestern ab und kleidet sich wie die armen indischen Frauen. Allein und mittellos beginnt sie ihre Arbeit in den Slums. Mutter Teresa geht an ihre Grenzen. Doch das Gebet und die Fähigkeit, überall und in jedem Menschen Gottes Gegenwart und sein Wirken zu erkennen, lassen sie durchhalten.
Bald schließen sich Mutter Teresa frühere Schülerinnen an, 1950 gründet sie die „Missionarinnen der Nächstenliebe“. Ihr Sterbehaus in Kalkutta, wo sie mit ihren Mitschwestern liebevoll Todkranke pflegt, macht sie weltweit berühmt. Wenigstens am Ende ihres Lebens sollen die Armen sich als Menschen mit eigener Würde und dem Anspruch auf Achtung erfahren dürfen.

Missionarinnen der Nächstenliebe

Bei allem Erfolg wird Mutter Teresa jedoch die Arbeit nie wichtiger als die Liebe zu Gott. Dabei quälen sie bis zu ihrem Tod Zweifel an ihrem Glauben, auch wenn sie sich die innere Dunkelheit nie anmerken lässt. Die Erfahrung der Verlassenheit Jesu im Garten Getsemani und am Kreuz wird zu ihrer eigenen. Für Mutter Teresa der bedrückende Preis ihrer radikalen Nachfolge Jesu. 1979 erhält Mutter Teresa den Friedensnobelpreis. Den Menschen, die sie bewundern und ehren, ruft sie zu:

Wollt ihr Schönes für Gott tun?
Es gibt einen Menschen, der euch braucht.
Das ist eure Chance.

Am 4. September 2016, im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit, hat Papst Franziskus Mutter Teresa heiliggesprochen.

Glaubenszeugin Mutter Teresa

Begegnungen mit der Ikone der Nächstenliebe

Der ehemalige missio-Fotograf Karl-Heinz Melters traf Mutter Teresa mehrmals auf seinen Reisen und erlebte die Ordensschwester hautnah. In der Video-Bilderschau berichtet er von seinen Begegnungen mit der „Ikone der Nächstenliebe“.

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