Die politische und wirtschaftliche Lage zwingt viele Eritreer ihre Heimat zu verlassen. Unter Lebensgefahr flüchten die Menschen über die Grenze nach Äthiopien und in andere angrenzende Nachbarländer. Die Situation in den Flüchtlingslagern ist prekär: Der Zugang zu Wasser und Elektrizität ist schlecht. Zudem führen Arbeitslosigkeit, fehlende Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, traumatische Erlebnisse in der Heimat und auf der Flucht zu gesundheitlichen Problemen, Alkohol- und Drogenmissbrauch.
Unterstützung in Zeiten der Not
In diesem Umfeld der Trostlosigkeit unterhält die Flüchtlingsorganisation Jesuit Refugee Service JRS ein pastorales und psychosoziales Beratungssystem. Der Flüchtlingsdienst bildet Beraterinnen und Berater aus, die dann in die verschiedenen Gruppierungen der Flüchtlingslager hineinwirken können. Dabei geht es darum, die psychosoziale Unterstützung und Beratung der Flüchtlinge zu verbessern und eine positive Bewältigung von seelischen Problemen zu ermöglichen.
Impuls:
Sie haben alles verlassen. Nicht nur ihr bisheriges Leben, Freunde, Beruf. Viele Kinder und Jugendliche sind auch getrennt von ihren Familien. Auch die Zukunft sieht alles andere als rosig aus. Wo sollen sie hin? Wo können sie hin? Alle Nachbarländer Eritreas sind wirtschaftlich in schwieriger bis hoffnungsloser Situation. Äthiopien befindet sich selbst in einer prekären Situation. Aber dahin zu fliehen ist immer noch besser, als der absoluten Willkür ausgeliefert zu sein. In dieser dunklen Situation haben sie wahre Lichtbringer getroffen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jesuit Refugee Service schenken ihnen mit einem mitfühlenden, freundlichen Lächeln einen Lichtblick in der Ungewissheit. Das Tal ist überstanden, es kann nur noch aufwärts gehen.
Autor: Dr. Michael Becker / missio
Gott, du Hoffnung der Verzweifelten,
muss ich auch wandern
durch das Tal des Todes,
ich fürchte kein Unheil,
denn du bist bei mir.
Du lässt mich Hoffnung
und Zuversicht spüren,
weil es Menschen gibt wie beim
Jesuit Refugee Service.
Sie sind der Beweis dafür,
dass Güte und Mitgefühl stärker
als Bosheit und Egoismus sind.
Beschütze sie und beschütze ihre Arbeit,
damit noch viele Menschen durch sie
deine liebende Gegenwart spüren.
Amen.