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März 2021

Indien: Frauen in der Kirche Nordostindiens stärken

Die verbandlich organisierte Frauenarbeit steht in Nordostindien, einer teilweise stark patriarchalisch geprägten Region, noch ganz am Anfang. Nur langsam wächst das Bewusstsein, dass Laien und Frauen Anteil an den Entscheidungen haben müssen. Ihr Ziel ist es, Frauen in Nordostindien zu befähigen, ihre Charismen zu erkennen, um sie in Kirche und Gesellschaft einzusetzen. Der Bedarf an Schulung und Vernetzung ist groß. Partnerin von missio ist die Nordostindische Frauenkommission, der Dachverband der diözesanen Frauenkommissionen.

„Eine der größten Herausforderungen für die Frauen“, schreibt Projektkoordinatorin Sr. Deepika SND, „ist es, selbst Entscheidungen zu treffen und Führungsverantwortung zu übernehmen.“ Insgesamt 2.250 Frauen, die sich in Gemeinden und Frauengruppen engagieren, profitieren von dem Programm und werden zu Kursleiterinnen qualifiziert.

Autor: Dr. Michael Becker / missio

Wir beten für sie:

Du Gott des Lebens,
Du willst, dass alle Menschen
ihre Fähigkeiten erkennen
und für das Wohl aller einsetzen.
Dafür hast du jedem Menschen
Gaben und Talente geschenkt,
die wir in Freiheit zur Geltung
bringen sollen.
Aber oft brauchen wir dazu
eine konkrete Möglichkeit
und ein tatsächliches Umfeld
der Entfaltung und des Wachsens.
Dies hat die Nordostindische
Frauenkommission erkannt
und fördert Frauen auf ihrem Weg
in ein selbstbestimmtes Leben.
Zeige uns, wie wir diese
mutigen und starken Frauen
auf diesem Weg unterstützen können.

Amen.

Reflexion:

Nordostindien ist bis heute in vielen Teilen patriachalisch geprägt. Dies gilt besonders auch für das kirchliche Zusammenleben. Nur langsam wächst das Bewusstsein, dass Laien und Frauen Anteil an den Entscheidungen haben müssen. Eine gute Vernetzung ist ein Schritt in Richtung Unabhängigkeit. Wie befreiend ist es, wenn gegenseitige Hilfe und Anerkennung dazu führen, die in der Gemeinschaft vorhandenen Talente, Fähigkeiten und Charismen zu entdecken und zu entfalten. Jeder Mensch kann dann befähigt werden, sich weiterzubilden, wahrgenommen zu werden und eigenverantwortlich zu handeln, ohne auf das Wohlwollen der Obrigkeit angewiesen zu sein.

Diese Erfahrung haben die Frauen gemacht, die Teil der Nordostindischen Frauenkommission sind. Als missio-Partner bietet sie für viele Frauen zum ersten Mal überhaupt die Chance, sich durch Bildung unabhängiger zu machen. Dies wird zahlreiche gute Veränderungen für die Kirche und die Gesellschaft insgesamt in Nordostindien in Gang bringen.

 

Foto: Hartmut Schwarzbach / missio