Unsere vierte Station führt uns nach Israel. Das Land, das in den vergangenenen Wochen durch den sich wieder verschärfenden Nahostkonflikt in die Schlagzeilen geriet, ist die einzige funktionierende Demokratie im Nahen Osten und Heimat dreier Weltreligionen.
Israel ist der weltweit einzige Staat mit einer mehrheitlich jüdischen Bevölkerung. Aufgrund der Verfolgung europäischer Juden ab Mitte des 19. Jahrhunderts in Europa, die Ihren Höhepunkt in der Shoa fand, kam der Wunsch nach einem jüdischen Nationalstaat auf, der mit der Gründung Israels 1948 Realität wurde. Zahlreiche Konflikte begleiten das Land seitdem, da viele der Nachbarstaaten das Existenzrecht negieren, aber nicht alle.
Rund 75 Prozent der Bevölkerung sind jüdischen Glaubens, ca. 22 Prozent sind Muslime und etwa 2% sind Christen. Ungefähr Dreiviertel der Christen haben einen arabischen Hintergrund. Vornehmlich aufgrund ihrer Ethnie werden Christen diskriminiert und marginalisiert. Dies und die wirtschaftliche Perspektivlosigkeit sind für viele von ihnen Anlass, ihre Heimat zu verlassen und vornehmlich in die USA auszuwandern.
Der Nahostkonflikt überschattet den Staat Israel seit seiner Gründung. Laut einem Plan der Vereinten Nationen sollen auch die Palästinenser einen eigenen Staat bekommen. Durch zahlreiche Kriege und Auseinandersetzungen in den vergangenen Jahrzehnten ist diese Zwei-Staaten-Lösung aber noch immer nicht verwirklicht. Dies führt immer wieder zu Spannungen zwischen den verschiedenen Nationalitäten, Kulturen und Religionen.
Eine friedliche und dauerhafte Lösung des Nahostkonflikts wäre vor allem für die Stadt Jerusalem wichtig. Sie ist ein wichtiges Zentrum für alle drei abrahamitischen Religionen. Für das Judentum aufgrund der Klagemauer, die zum alten Tempel der Juden gehörte, für Christen, weil Jerusalem der Sterbe- und Auferstehungsort Jesu ist, und für Muslime, weil der Prophet Mohammed von hier aus seine Himmelfahrt antrat.