Von David Grzeschik
„Manche Menschen im Westen haben ein verklärtes Bild vom einfachen Leben abseits der Zivilisation”, erzählt der spanische Pater Angel Valdivia. „Doch die Realität besteht oft aus Armut und Krankheit.“ Mit seinem Mitbruder Pater David Escrich Pérez lebt und arbeitet er in einer der entlegensten Regionen Äthiopiens.
In dem Gebiet nahe der Grenze zu Kenia und dem Südsudan leben die Nyangatom, ein Volk von Viehhirten, das mit dem benachbarten Volk der Turkana in einem ständigen Konflikt um das überlebenswichtige Wasser steht.
Seit vier Jahren leben Pater Angel, 43, und Pater David, 44, mitten unter den Nyangatom, teilen deren Sorgen und Nöte und versuchen zu helfen, wo immer sie können. Sie bohren Brunnen, organisieren Schuhe, Decken und Medikamente. Die beiden leben und arbeiten in Zelten. Der einzige Luxus ist ein solarbetriebener Kühlschrank – denn die Medikamente müssen kühl gelagert werden. „Wir konnten schon vielen kranken Menschen helfen, die keinen Zugang zu richtiger medizinischer Versorgung haben“, sagt Pater Angel. Die nächste spärlich ausgestattete Krankenstation ist 50 Kilometer entfernt, 200 Kilometer sind es bis zur nächstgelegenen größeren Klinik. Die beiden hoffen darauf, bald eine feste Missionsstation bauen zu können.
In diesen schweren Momenten
der Verzweiflung haben wir
die Nähe Gottes unmittelbar gespürt.
Pater David Escrich Pérez
Vor rund 25 Jahren traten die beiden Spanier den Missionaren der Gemeinschaft vom Heiligen Paulus bei. Nach 20 Jahren missionarischer Tätigkeiten in Kenia kamen die Priester Anfang 2014 zu den Nyangatoms. Seither hatten die Ordensleute viele Herausforderungen zu bewältigen. Einmal sind sie sogar drei Tage als Geiseln genommen worden. Doch die Situation konnte friedlich gelöst werden. „In diesen schweren Momenten der Verzweiflung haben wir die Nähe Gottes unmittelbar gespürt“, erklärt Pater David.
„Du hast uns mit der Arbeit hier beginnen lassen, Du musst derjenige sein, der uns unterstützt“, beten die Missionare an schweren Tagen zu Gott. Trotz aller Schwierigkeiten gibt es auch viele schöne Ereignisse, von denen die Spanier zu berichten wissen. „Eines der glücklichsten Erlebnisse war für uns die Fröhlichkeit der Menschen, nachdem wir den ersten Brunnen gebaut haben“, sagen die Ordensmänner.
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Gäste im Monat der Weltmission 2018
Im Grenzgebiet zu Kenia und dem Südsudan leben die Nyangatom, ein Volk von Viehhirten, das mit dem benachbarten Volk der Turkana in einem ständigen Konflikt um das überlebenswichtige Wasser steht. Mitten unter ihnen: die beiden spanischen Missionare Pater Angel Valdivia und Pater David Escrich Pérez. Sie wollen helfen, die beiden Gruppen auszusöhnen und ihnen in dieser armen Region Äthiopiens ein besseres Leben zu ermöglichen.