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Pfarrer Petros Berga

Seelsorger und Mutmacher

Von Jobst Rüthers

Welcher Herausforderung soll sich Pfarrer Petros Berga zuerst zuwenden, welche drängende Aufgabe als erste anpacken? Der Priester koordiniert die pastoralen Aktivitäten im Erzbistum Addis Abeba – und steht damit vor einem Berg von Arbeit. Denn die Hauptstadt von Äthiopien ist Anziehungspunkt vieler Menschen auf der Suche nach Arbeit, Ausbildung und Zukunftsperspektiven. Pfarrer Petros und seine Mitarbeiter, darunter rund 50 Ehrenamtler, bearbeiten ein breites Seelsorgefeld: für Familien, Jugendliche und Kinder; für die zahlreichen Flüchtlinge aus den Nachbarländern, für die Insassen in Gefängnissen und vieles mehr.

Und weil in seinem Land die Kluft zwischen Arm und Reich so groß ist, koordiniert der 44-Jährige auch den kirchlichen Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden im Rahmen der katholischen Kommission Justitia et Pax. „Wir wollen zwischen Christen, Muslimen und Mitgliedern der Pfingstkirchen Verständigung herstellen. Mit Begegnungen zwischen Vertretern der verschiedenen Religionen und Volksgruppen möchten wir Vorurteile abbauen und Konflikten vorbeugen“, erläutert der Kirchenmann.

Die Armut ist die größte
Herausforderung für Gesellschaft
und Kirche in Äthiopien.
Pfarrer Petros Berga

Pfarrer Petros bedrückt, dass zu viele Menschen die katholische Kirche verlassen und sich anderen Gemeinschaften zuwenden. Mit jugendgemäßer Bildungsarbeit will der Priester Christen immun machen gegen die offensive Missionsarbeit der Pfingstkirchen und der muslimischen Moscheegemeinden. Er träumt davon, den zahlreichen TV- und Radiosendern der evangelikalen Freikirchen ein katholisch ausgerichtetes Medienangebot entgegenzusetzen.

Hohe Arbeitslosigkeit lässt insbesondere junge Menschen darüber nachdenken, ihre Heimat zu verlassen: Der Zuzug aus den ländlichen Regionen in die Städte ist enorm und führt zu Verslumung und großen sozialen Problemen. Viele versuchen, Äthiopien zu verlassen und in die USA oder nach Europa auszuwandern. Das Team um Pfarrer Petros versucht sie zu überzeugen, in der Heimat und bei ihren Familien zu bleiben und kreative Einkommensmöglichkeiten zu entwickeln. Auch seinen Mitarbeitern will Pfarrer Petros ein guter Hirte sein, möchte ihnen die nötige geistige Kraft, Mut und Hoffnung schenken, damit die Helfer zum Segen für andere werden.

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Pfarrer Petros Berga

Gast im Monat der Weltmission 2018