Mehr als drei Wochen lang sind missio-Projektpartnerinnen und -partner aus Nordostindien vom 3. bis 27. Oktober in deutschen Diözesen zu Gast. Sie werden bei Veranstaltungen und in Vorträgen unter anderem von der Situation der Christen in ihrer Heimat berichten. Sie stellen die Situation der katholischen Kirche in Nordostindien vor und erzählen vom Alltag der Menschen, von ihren Sorgen und Nöten.
Erzbischof Th. Menamparampil
Sanft und mit ruhiger Stimme vermittelt der indische Erzbischof Thomas Menamparampil mit seinem ökumenischem Friedensteam zwischen verfeindeten Gruppen in Nordostindien. Für seinen Einsatz ist er für den Friedensnobelpreis nominiert worden.
Pater John Pudussery leitet die Don-Bosco-Schule in der Kleinstadt Palin im Bistum Itanagar. Die meisten Schüler gehören zur indigenen Volksgruppe der Nyishi. Er ist überzeugt, dass sich ihre Kultur gut mit dem Christentum vereinbaren lässt.
Pfarrer Anto leitet das Institut für soziale Arbeit in Nagaland, sein Fachgebiet sind Friedens- und Konfliktforschung. Zudem ist er als Sekretär der Kommission für Interreligiosität und Ökumene der Diözese Kohima tätig. Seine persönliche Mission in Nagaland ist es, vor allem den Kindern und Jugendlichen eine Kultur des Friedens zu vermitteln.
Besonders freut den Missionar, dass er über die Jahre viele Menschen in der Himalayaregion ermutigen konnte, sich in Selbsthilfegruppen zusammenzuschließen. Hunderte solcher Gruppen für Frauen initiierte er. Vielen Kindern indigener Volksgruppen verhalf er zu einer guten Schulbildung.
Rund 100.000 Katholiken leben in der Diözese Jowai im nordostindischen Bundesstaat Meghalaya. Bischof Victor kennt sich gut mit der Kultur der Menschen aus. Er selbst ist in den Jaintia-Bergen geboren und gehört zum Volk der Khasi.
Seit 2016 widmet sich Schwester Annie schwerpunktmäßig dem Kampf gegen Menschenhandel. Ziel ist es, 30 gefährdete Dorfgemeinschaften bis 2020 so zu sensibilisieren, dass Menschenhändler keine Chance mehr haben.
Die Arbeit von Schwester Lissamma Antony im Bundesstaat Manipur ist geprägt von einer lebendigen Vielfalt unterschiedlicher Kulturen und Religionen. Sie setzt sich für Frieden und Versöhnung zwischen den Menschen ein, denn immer wieder kommt es zu Konflikten zwischen manchen Volksgruppen.
Bis 2018 war Schwester Christine direkt in der Missionsarbeit tätig. Heute leitet sie als Generalassistentin ihre Mitschwestern in dieser Aufgabe an. Als "Touring Sisters" reisen sie in abgelegene Dörfer, leben für mehrere Wochen zusammen mit deren Bewohnern, gehen auf ihre Bedürfnisse ein und hören ihnen zu.
Mit Gründung der Diözese 2005 wurde John Thomas Kattrukudiyil, ihr erster Bischof. Dabei gab es in Itanagar bis vor einigen Jahrzehnten keine Christen. Für die Zukunft zeigt sich der Bischof zuversichtlich.
Bei all seinen Aufgaben zählt für den Priester immer die Nähe zum Menschen. Sie hat den 43-Jährigen nicht nur bei seinem pastoralen Dienst in der Diözese Imphal geleitet, sondern ist auch Richtschnur für seine Lehrtätigkeit.
Für Pater Owen war schon zu Schulzeiten klar, dass er sich für andere einsetzen wollte. Nach seinem Eintritt in den Orden arbeitete er mit den Adivasi auf Teeplantagen, wo immer wieder Familien in die Fänge von Menschenhändlern geraten. Mit seiner Organisation bildet er sogennante "Barfußanwälte" aus, um diese zu stoppen.
Pfarrer Jose Chirackal leitet das Pastoralzentrum in Tura, wo die Kirche im Laufe der Jahre zu einer lebendigen Kirche gewachsen ist. Dort, in den Garo-Bergen im Bundesstaat Meghalaya, klärt er die in Armut lebende Bevölkerung über die Gefahren des Bergbaus in den illegalen Kohleminen der Region auf.