missio - glauben.leben.geben

Pater John Pudussery

Mission am Fuße des Himalaya

Die Menschen in ihrem Glauben wachsen zu sehen gehört zu den glücklichsten Momenten von Pater John Pudussery. Der Pfarrer reist oft durch die Dörfer der schwer zugänglichen Bergregion des Bundesstaats Arunachal Pradesh in Nordostindien. Am Fuße des Himalaya besucht er die Nyishi, die größte Volksgruppe unter den indigenen Bergvölkern. „In diesem Teil von Arunachal Pradesh steckt Evangelisierung noch in den Kinderschuhen“, erklärt er. Bis in die 1970er-Jahre war Missionaren der Zugang zu der Bergregion am Fuße des Himalaya strengstens untersagt.

Pater John gehört zur Kongregation der Salesianer von Don Bosco. Ursprünglich stammt er aus Kerala, arbeitet aber schon seit vielen Jahren in Nordostindien. Seine Pfarrei ist für 32 Dörfer zuständig, die er regelmäßig als einer von drei Pfarrern an den Wochenenden besucht. Unter der Woche leitet der 53-Jährige die Don-Bosco-Schule in der Kleinstadt Palin im Bistum Itanagar. Die meisten Schüler in seiner Schule gehören zu den Nyishi. Ihre Dörfer liegen oft mehr als eine Tagesreise entfernt und die Unterbringung an der Schule ist häufig die einzige Möglichkeit, überhaupt eine Schule zu besuchen. In der Region, die an China grenzt, fehlen Bildungseinrichtungen und Infrastruktur. Das Gesundheitswesen ist schwach, die Kindersterblichkeit hoch. Polygamie und Kinderheirat sind weit verbreitet.

Die Kirche kann nur innerhalb dieser Kultur, nicht außerhalb von ihr gegründet werden.

Pater John Pudussery

Vor allem Mädchen werden früh verheiratet, oft als Zweit- oder Drittfrau, und brechen die Schule ab. Hier habe die Kirche noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten, erklärt Pater John. Gleichzeitig ist er überzeugt, dass es in der indigenen Kultur viele Anknüpfungspunkte zum Christentum gibt: „In der Nyishi-Kultur gibt es viele gute Qualitäten, die mit den Werten des Christentums gut vereinbar sind. Die möchten wir vertiefen und die Dinge, die nicht vereinbar sind, wie Kinderehen und Polygamie, beenden.“

Pater John blickt trotz aller Herausforderungen zuversichtlich in die Zukunft. „Ich sehe, wie sie in ihren religiösen Überzeugungen wachsen und große Anstrengungen auf sich nehmen, um mehr über den Glauben zu erfahren. Das hat mich in meiner missionarischen Berufung immer wieder bestärkt.“

Marlen Helms

Pater John Pudussery

Download

Pater John Pudussery

Gast im Monat der Weltmission 2019