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Bischof Stephen Mamza, Nigeria

Krisen sind sie im Nordosten Nigerias gewohnt. Konflikte zwischen Volksgruppen, Anschläge durch Boko Haram, Hunger und immer wieder verzweifelte Menschen, die bei der Kirche Hilfe suchen. Damit hat Bischof Stephen Mamza es täglich zu tun. Er versucht, Probleme pragmatisch zu lösen. Als 2014 Tausende Menschen in Yola Zuflucht vor Boko Haram suchen, nimmt er viele Familien auf. Mamza scheut auch nicht das offene Wort, wenn es gilt, Missstände öffentlich anzusprechen und Regierungsvertretern kritisch den Spiegel vorzuhalten.

Als die ersten Corona-Fälle in Nigeria registriert werden, wandelt er ein Pastoralzentrum in eine Isolationsstation um und bietet es den lokalen Behörden an. „Mit dieser Pandemie umzugehen ist eine kollektive Verantwortung, denn das Virus hat keinen Respekt vor Religion, ethnischer Zugehörigkeit oder ob und wie schnell eine Person politisch dazulernt“, sagt Mamza.

Foto: Hebron Giwa/missio
Foto: Hebron Giwa/missio

Bald sind auch in Yola erste Menschen erkrankt. Sie werden im Krankenhaus behandelt. Im Pastoralzentrum bringen sie jetzt Menschen unter, die positiv getestet wurden, aber keine Symptome zeigen. „Es sind Leute, die in beengten Verhältnissen leben. Sich selbst isolieren ist da unmöglich“, berichtet er missio und schreibt: „Danke für Euer Interesse, darüber zu berichten, was wir hier tun. Ich bin so dankbar.”

Wie sich die Coronakrise in afrikanischen Ländern entwickelt ist schwer vorhersagbar. Darum hat missio Partnerinnen und Partner gebeten, zu berichten, wie sie durch diese schwere Zeit kommen. In einer Art Online-Tagebuch mit selbst aufgenommenen Videos, Textnachrichten und Fotos.
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Nigeria, 5. Juni 2020

Pastoralzentrum wird Isolationsstation

Bischof Stephen Mamza widmet ein Pastoralzentrum in eine Isolationsstation um und erzählt, wie die Pandemie das kirchliche Leben beeinflusst.

Nigeria, 29. August 2020

Corona positiv

Bischof Stephen Mamza hat sich mit Covid-19 infiziert. Er macht es öffentlich und erklärt warum.

Nigeria, 14. Juli 2020

Angst ins Isolationszentrum zu gehen

Die Menschen wollen nicht ins Isolationszentrum gehen. Der Bischof erklärt warum.

Nigeria: Fehlende Testkits, Armut und steigende Arbeitslosenzahlen

Demonstration gegen Gewalt gegen Vergewaltigung einer interreligiösen Firedensinitiative in Jos, Nigeria Foto: privat / missio
Demonstration einer Friedensinitiative gegen sexuelle Gewalt in Jos, Nigeria
  • Epidemie der Gewalt: 36 nigerianische Bundesstaaten haben den Notstand wegen sexueller Gewalt ausgerufen.
  • In Nigeria fehlt es an Schutzkleidung und an Testkits. Darum lässt die Anzahl der registrierten Fälle, wie in den meisten afrikanischen Ländern, nur sehr eingeschränkt auf den Umfang der Ausbreitung in Nigeria schließen.
  • Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronapandemie sind in Nigeria deutlich spürbar. Das westafrikanische Land sieht sich mit steigenden Arbeitslosenzahlen und einer Rezession konfrontiert, die bis 2021 dauern könnte.

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