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Pfarrer Charlemagne, Burkina Faso

Abbé Charlemagne in Burkina Faso. Foto: Hartmut Schwarzbach/missio

Für die Menschen in Burkina Faso schien das Coronavirus anfangs weit weg, erzählt Pfarrer Charlemagne Sawadogo. Das änderte sich im März, als die ersten Fälle im Land auftraten. „Seither leiden wir, denn Menschen sind gestorben. Die Wirtschaft leidet auch, weil wir Landesgrenzen und Märkte schließen mussten“, berichtet er. Der Priester arbeitet als Jugend- und Kinderseelsorger des Bistums Ouahigouya im Norden des Landes.

Die Region ist arm, die Sicherheitslage schlecht. Immer wieder verüben Islamisten Anschläge. Tausende Menschen mussten fliehen.

Sawadogo betreut Kinder und Jugendliche, die in illegalen Minen nach Gold graben. Die Arbeit ist lebensgefährlich. Oft stürzen Schächte ein und Menschen sterben. In der Lebenswelt der Goldsucher kommt Corona nicht vor. Viele von ihnen glauben nicht einmal an die Existenz des Virus.

„Wir erklären ihnen, dass sie die Krankheit ernst nehmen und sich schützen müssen“, sagt Sawadogo. Nach und nach kommt die Botschaft bei den Menschen an. „Ich hoffe, dass wir das Virus besiegen können, wenn wir diszipliniert sind und Solidarität zeigen.“

Foto: Hartmut Schwarzbach/missio
Kinderarbeit in illegalen Goldminen in Burkina Faso

Wie sich die Coronakrise in afrikanischen Ländern entwickelt ist schwer vorhersagbar. Darum hat missio Partnerinnen und Partner gebeten, zu berichten, wie sie durch diese schwere Zeit kommen. In einer Art Online-Tagebuch mit selbst aufgenommenen Videos, Textnachrichten und Fotos.
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Burkina Faso, 15. Juni 2020 | 1

Zweifel an der Existenz des Virus

Zu Beginn der Krise glaubten viele das Coronavirus sei nur für die Menschen in China eine Gefahr. In den Goldminen zweifeln viele immer noch. Pfarrer Charlemagne leistet Aufklärungsarbeit.

Burkina Faso, 15. Juni 2020 | 2

Solidarität und Zusammenhalt

Pfarrer Charlemagne glaubt daran, dass Burkina Faso die Pandemie überwinden kann, wenn alle solidarisch zusammenhalten.

Burkina Faso, 9. Oktober 2020

Die Pandemie hat auch positive Seiten

Pfarrer Charlemagne kann auch Positives in der Krise sehen. So berichtet er von Radiosendern und TV, die Programme für Schüler schaffen. Und von einer Bevölkerung, die die Arbeit von Ärzten und Krankenhausperonal mehr zu schätzen weiß als vor Corona.

Burkina: Radio gegen Fake News

  • Die WHO hilft bei der Schulung der Moderatoren von Radiosendungen in Burkina Faso, um sie in Kommunikationspraktiken im Zusammenhang mit COVID-19 zu trainieren. Denn Falschinformationen sind weit verbreitet.
  • Die gewalttätigen Konflikte und Vertreibungen im Land dauern an. Für die Bevölkerung ist die Pandemie eine zusätzliche Belastung in der bereits bestehenden Krise. 2,2 Millionen Menschen sind in Burkina Faso vom Hungertod bedroht.
  • Kardinal Philippe Ouedraogo aus Burkina Faso verurteilt bewaffnete Konflikte in Afrika während der Corona-Krise.

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