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Schwester Maria Vitalis Timtere, Nigeria

Mit Gesundheitsfragen und Hygiene kennt sich Schwester Maria Vitalis Timtere aus. Die ausgebildete Krankenschwester und Hebamme arbeitet in einem kirchlichen Krankenhaus in Yola im Nordosten Nigerias. Sie betreut auch Familien, die vor Boko Haram geflohen sind und seit Jahren in provisorischen Hütten auf dem Kirchengelände leben. „Ich ging zu den Familien. Zuerst sprachen wir über Hygiene und Gesundheit. Dann aber erzählten die Menschen mir ihre Geschichten von Flucht und Vertreibung“, berichtet Schwester Maria. „Ich hörte ihnen zu und ich ermutigte sie, nicht aufzugeben.“

Nicht aufgeben ist für Schwester Maria auch jetzt in der Corona-Krise das Motto. „Alle leben in Angst und ich fühle, Angst wird viele von uns eher töten als das Virus selbst“, erzählt sie.

Foto: Hartmut Schwarzbach/missio
Schwester Maria Timtere arbeitet mit den Flüchtlingen im Camp in Yola.
Foto: Hebron Giwa/missio

Aus Furcht vor Ansteckung suchen weniger Kranke und schwangere Frauen Krankenhäuser auf. Wo immer sie kann, klärt Schwester Maria darüber auf, wie man sich schützen kann. Aber das sei für viele Menschen schwer einzuhalten. „Ich glaube, Kinder nehmen es ernster als viele Erwachsene. Mein Neffe, fünf Jahre alt, verweigerte seiner Mutter den Handschlag. Das hatte er in der Schule gelernt. ‚Kein Handschlag‘, rief er als sie ihm die Hand entgegenstreckte“, schreibt Sr. Maria und: „Wir beten, dass die Pandemie bald zu einem Ende kommt.“

Wie sich die Coronakrise in afrikanischen Ländern entwickelt ist schwer vorhersagbar. Darum hat missio Partnerinnen und Partner gebeten, zu berichten, wie sie durch diese schwere Zeit kommen. In einer Art Online-Tagebuch mit selbst aufgenommenen Videos, Textnachrichten und Fotos.
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Nigeria: Fehlende Testkits, Armut und steigende Arbeitslosenzahlen

Demonstration gegen Gewalt gegen Vergewaltigung einer interreligiösen Firedensinitiative in Jos, Nigeria Foto: privat / missio
Demonstration einer Friedensinitiative gegen sexuelle Gewalt in Jos, Nigeria
  • Epidemie der Gewalt: 36 nigerianische Bundesstaaten haben den Notstand wegen sexueller Gewalt ausgerufen.
  • In Nigeria fehlt es an Schutzkleidung und an Testkits. Darum lässt die Anzahl der registrierten Fälle, wie in den meisten afrikanischen Ländern, nur sehr eingeschränkt auf den Umfang der Ausbreitung in Nigeria schließen.
  • Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronapandemie sind in Nigeria deutlich spürbar. Das westafrikanische Land sieht sich mit steigenden Arbeitslosenzahlen und einer Rezession konfrontiert, die bis 2021 dauern könnte.

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