Als im März in Nigers Hauptstadt Niamey erste Coronafälle registriert wurden, riegelte die Regierung die Hauptstadt schnell vom Rest des Landes ab. Sie schloss Flughäfen und Grenzen. Schließlich auch Schulen und Moscheen. Nach der Verhängung eines Lockdowns kam es zu Straßenprotesten, die von Polizei und Armee mit Gewalt aufgelöst wurden.
Mittlerweile ist es wieder erlaubt – unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln - Kirchen und Moscheen aufzusuchen.
Anfang Juni 2020 durften staatliche Schulen wieder öffnen. Obwohl die Schulen inzwischen wieder geöffnet sind, werden manche Kinder ihre Ausbildung wohl nicht wieder aufnehmen können. Besonders Mädchen sind gefährdet, weil viele in jungen Jahren zwangsverheiratet werden.
Corona ist in Niger lediglich ein Problem von vielen. Das ärmste Land der Sahelzone kämpft gegen den Klimawandel, islamistische Terrorgruppen und Hunger. Die Versorgung mit Nahrungsmitteln wird immer mehr zum Problem. Die humanitäre Hilfe kann den Bedarf von tausenden Binnenvertriebenen nicht decken.