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Erzdiözese Jos, St.Augustine's Major Seminary , Seminaristen in der Priesterausbildung in Nigeria.

Pfarrer Gideon Pwakim

Der interreligiöse Dialog als Rezept für den Frieden

„Das Leben ist kurz. Fokussiere dich auf das, was wirklich zählt.“ Für Pfarrer Gideon Pwakim ist dieses Lebensmotto ein alltäglicher Begleiter in seiner Arbeit. Als katholischer Priester und Leiter eines Kleinen Priesterseminars im Erzbistum Jos weiß er, worauf es ankommt: den Einsatz für ein friedliches Zusammenleben zwischen verschiedenen Volksgruppen und religiösen Gemeinschaften.

Immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen dem Hirtenvolk der Fulani und dem Volk der Berom, Bauern. Der Konflikt um Land und Weidefläche gewinnt zusätzlich durch die unterschiedliche Religionszugehörigkeit an Brisanz. Denn die Fulani sind Muslime, die Berom überwiegend Christen.

Pfarrer Pwakim will die Spirale von Hass und Gewalt durchbrechen. „Frieden braucht die Bereitschaft, in den Dialog zu treten, den Willen zum friedlichen Zusammenleben und die Akzeptanz religiöser Unterschiede.“ Pwakim studierte Philosophie, sakrale Theologie und Missionswissenschaften. In seiner gerade als Buch veröffentlichten Promotion analysiert er die komplexen Konflikte und erklärt, wie interreligiöser Dialog zu einem friedlicheren Zusammenleben beitragen kann.

„Der interreligiöse Dialog ist ein Rezept für das friedliche Zusammenleben in gespaltenen Gesellschaften wie unserer.“
- Pfarrer Gideon Pwakim

Inspiriert hat Pfarrer Pwakim der ehemalige Erzbischof von Jos, Erzbischof Ignatius Kaigama. „Sein Engagement für ein friedliches Zusammenleben, auch als es nicht populär war, das zu tun, hat mich beeindruckt. Er ist eine gemäßigte Stimme in einer Kakophonie extremer Positionen“, sagt der 45-Jährige.

Pfarrer Pwakim beschäftigt sich nicht nur akademisch mit dem Thema. Das Kleine Priesterseminar, das er leitet, liegt in einer Region, in dem der Hirten-Bauern-Konflikt zahlreiche Opfer forderte. Der Priester organisiert regelmäßige Treffen zwischen den Beteiligten. „Durch kontinuierliche Gespräche hat sich der Konflikt drastisch reduziert, auch wenn es immer noch vereinzelte Angriffe gibt“, berichtet er. Pwakim ist sich sicher: „Der interreligiöse Dialog ist ein Rezept für das friedliche Zusammenleben in gespaltenen Gesellschaften wie unserer.“ Das beweist die Praxis. Feinde begegnen sich. Sie lösen Konflikte, indem sie miteinander reden, und zeigen, dass das friedliche Miteinander ungeachtet religiöser, ethnischer Unterschiede möglich ist.

- Maya Knodel

Pfarrer Gideon aus dem Erzbistum Jos, Nigeria.

Pfarrer Gideon Pwakim

Pfarrer Gideon Pwakim

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