missio - glauben.leben.geben

Pater Firmin Koffi

Lehrjahre im Slum

Ein Meer von Wellblechhütten zieht sich den Hang hinauf. Geschätzte eine Million Menschen leben hier auf engstem Raum: Kibera am Rand von Kenias Hauptstadt Nairobi ist der größte Slum Afrikas. Mittendrin lebt und arbeitet Pater Koffi Firmin, 32. Der Yarumal-Missionar leitet das Ausbildungshaus seines Ordens, das in der Barackensiedlung steht. Die in Kolumbien gegründete Gemeinschaft hat sich den Einsatz für die Armen zur obersten Aufgabe » gemacht. Ihnen wollen die Missionare die befreiende Botschaft von einem liebenden, fürsorgenden Gott bringen, der den Benachteiligten und Schwachen nahe ist.

Die Ordensbrüder machen Haus- und Krankenbesuche, engagieren sich in kleinen christlichen Gemeinschaften, im interreligiösen Dialog. Vor allem aber geht es ihnen darum, den Menschen nah zu sein und deren Alltag zu teilen, der von Armut, Hunger, Krankheit, Arbeitslosigkeit geprägt ist. „Meine Vorstellung von Seelsorge ist, dass wir verfügbar sind“, sagt Pater Firmin. „Manchmal brauchen die Menschen weniger Geld oder materielle Unterstützung als einfach unsere Gegenwart, dass wir bei ihnen sitzen, zuhören, ihnen unsere Zeit schenken, uns um sie kümmern.“ Das, glaubt er, mache ihn offener für andere, auch für Nicht-Christen und Kirchenferne. Kibera ist eine Schule fürs Leben. Diese Erfahrung hat Pater Firmin selbst als Novize in Kibera gemacht, jetzt gibt er sie an den Ordensnachwuchs weiter.  

„Das Beste, was wir geben können, sind wir selbst, unsere Gegenwart, unser Herz.“
- Pater Firmin Koffi

Allein durch ihre Anwesenheit vermitteln die Missionare den Menschen Wertschätzung, stärken deren Selbstwertgefühl und den Gemeinsinn. Sie ermutigen sie, ihr Leben mit anderen Augen zu sehen und selbst in die Hand zu nehmen. Wenn die Hilfe zur Selbsthilfe gelingt, ist das ihr schönstes Geschenk. So wie bei Moses Odera, einem Schneider, der sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hielt. Als er von einem Bus angefahren wurde, brachten ihn die Missionare ins Krankenhaus und pflegten ihn danach in ihrem Haus, bis er wieder gesund war. Dann kauften sie ihm eine Nähmaschine. Damit verdient er heute genug, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. „Ich glaube“, sagt Odera, „das ist alles Gottes Werk“.

- Beatrix Gramlich

orträt Fr.Firmin Koffi von den Yarumal Missionaren in Kibera, Nairobi.

Pater Firmin Koffi

Pater Firmin Koffi

Gast im Monat der Weltmission 2022

  • 29. Sept. – 2. Okt.: Bistum Dresden-Meißen
  • 6. – 9. Oktober: Bistum Osnabrück
  • 10. – 16. Oktober: Bistum Hildesheim