missio - glauben.leben.geben

missio-Frauenliturgie

ZEUGIN SEIN!

„Auch soll das Zeugnis von Frauen nicht zulässig sein, wegen der ihrem Geschlecht eigenen Leichtfertigkeit und Dreistigkeit.” Das Zitat des Geschichtsschreibers Flavius Josephus kann als repräsentativ gelten für die antike Abwertung von Frauen: Frauen zur Zeit Jesu besaßen kein Zeugnisrecht und ihr Zeugnis war wertlos in einer patriarchalen Umwelt.

Doch Jesu Umgang mit Frauen, seine Botschaft der gleichen Würde, des gleichen Werts aller Menschen als Kinder Gottes, war neu und anders, wie das Lied der Maria es beschreibt: „Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen”: Frauen begleiteten Jesus als seine Jüngerinnen, Frauen bezeugten den Glauben.

Vom lebendigen Zeugnis der Frauen lebt die Kirche auch heute, so etwa in Nairobi, wohin uns der Monat der Weltmission in diesem Jahr führt. Diese beeindruckenden Frauen sind es, die in ihrem vielfältigen Engagement dem Evangelium unter ihren Mitmenschen ein Gesicht geben.

missio-Frauenliturgie

Die bisherige „Frauengebetskette” erhält einen neuen Namen: „missio-Frauenliturgie!”

„missio” steht dabei für unseren weltweiten Horizont und für unsere Verbundenheit mit den Frauen in aller Welt. Wie bisher stehen Frauen aus dem jeweiligen Partnerland im Mittelpunkt unseres Gebets, unserer Inspiration und unserer Solidarität.

„Frauenliturgie”meint, dass wir eine Liturgie von Frauen für Frauen entwickelt haben. Sie ist gedacht für Frauengruppen der Verbände, aber auch für Gruppen in Pfarreien, in Schulen und in Gebets- und Gesprächskreisen.

Die WortGottesFeier wurde in Kooperation von missio Aachen und missio München, dem Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) und der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) erarbeitet.

Lied "Ich bin frei"

„ZEUGIN SEIN“ Missio-Frauenliturgie in Leipzig

missio-Frauenliturgie 2022 am Altar in der Leipziger Propsteikirche im Bistum Dresden Meißen. Foto: Stephanie Hauk
Frauen der Leipziger kfd-Gruppe, Gäste aus Kenia und Pfarrer Bingener bei der Feier der missio-Frauenliturgie in der Leipziger Propsteikirche.

Eine Delegation aus Kenia, organisiert von missio-Aachen, besuchte das Bistum Dresden-Meißen und traf am Freitag den 30. September auf die Frauen der Leipziger kfd-Gruppe (kfd - Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands). Die Verbundenheit mit den Frauen in aller Welt wurde an diesem Tag bei der beeindruckenden Begegnung mit den Frauen aus Kenia deutlich. Gemeinsames Beten und Singen – auf dieser guten Basis der Frauenliturgie begegneten sich die Frauen im Gottesdienst in der Leipziger Propsteikirche und anschließend im Café Dreiklang. Die Anliegen von vier Frauen aus Kenia, darunter die der anwesenden Therese Paula Kidakwa » kamen zu Gehör, ihre Sorgen und Nöte, Aufgaben und Visionen. „Wie geht es Euch bei Eurer gelebten Solidarität unter den Frauen und wie läuft das bei uns?“

Frauen singen bei der missio-Frauenliturgie in Leipzig 2022.   Foto: Angelika Pohler
Gemeinsames Beten und Singen bei der Feier der missio-Frauenliturgie mit der kfd in Leipzig.

Frauenschicksale in ihrer Sorge um Anerkennung und Gleichberechtigung, um die Kinder und das tägliche Brot kamen zur Sprache. Beim Imbiss rückten alle zusammen, Gastgeschenke wurden verteilt und gemeinsames Singen beschloss den Abend.

„Was hat uns an den Zeugnissen der Frauen aus Kenia besonders berührt oder beeindruckt?“ –  beispielsweise die „afrikanische“ Geduld. Bei uns muss immer alles schnell und sofort gehen. Die Gelassenheit, auch warten zu können. Die kleinen Schritte, die wir schon gar nicht mehr wahrnehmen…

- Angelika Pohler, kfd Netzwerk Ost